Zahllose Erdrutsche und überflutete Keller

Das Unwetter, das Samstagabend Teile Tirols heimgesucht hat, hat vor allem im Bezirk Innsbruck-Land, in Innsbruck und im Außerfern große Schäden angerichtet. Mehrere Hänge rutschten ab, unzählige Keller wurden überflutet. Die Gemeinde Polling war Sonntagvormittag ohne Trinkwasser.

Zwischen 19.00 und 20.00 Uhr gingen die Notrufe in der Leitstelle Tirol im Minutentakt ein - überflutete Keller, Felder und Tiefgaragen, Erdrutsche, Verklausungen. Besonders betroffen waren die Landeshauptstadt und der Bereich zwischen Inzing und Polling (Bezirk Innsbruck-Land) sowie das Außerfern. In Polling wurden durch einen Hangrutsch mehrere Keller beschädigt, die Hauptstraße durch den Ort musste gesperrt werden. Außerdem war der Ortsteil Pollingberg vorübergehend ohne Strom, in der Folge gab es in ganz Polling kein Trinkwasser, da die Wasserversorgung vom Berg kommt. Am Sonntagvormittag konnte die Wasserversorgung wieder hergestellt werden.

ÜBerflutung in Polling

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In Polling standen viele Keller und Flächen im Ortskern unter Wasser

Überfluteter Keller

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In vielen Kellern stand das Wasser meterhoch

Sturzbach durch Hötting

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Wie ein Sturzbach schoss der Fallbach durch die Riedgasse in Innsbruck-Hötting

Straßensperren durch Vermurungen und Überflutungen gab bzw. gibt es auch auf der Landesstraße nach Ranggen (Bezirk Innsbruck-Land), in Ginzling (Bezirk Schwaz) sowie in Elbigenalp (Bezirk Reutte). In Innsbruck waren Dutzende Keller überflutet, im Stadtteil St. Nikolaus ergoss sich der Fallbach wie ein Sturzbach über die Straßen. Allein bis Mitternacht verzeichnete die Leitstelle Tirol 358 Feuerwehreinsätze in ganz Tirol. Insgesamt standen über 1.000 Feuerwehrleute im Nachteinsatz. Am Sonntag hat das große Aufräumen begonnen. Meldungen über Verletzte lagen nicht vor.

Schlammüberflutete Straße

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Schlammflut in Polling

Die Landesgeologen waren am Sonntag zur Gefahrenabschätzung vor der nächsten Gewitterfront zu Besichtigungen in Ranggen, Polling, Hatting, Flaurling und Wattenberg unterwegs. Die Strecke der Mittenwaldbahn zwischen Innsbruck und Seefeld musste wegen Unwetterschäden bis mindestens Sonntagabend gesperrt werden.

Enten auf Hochwasser-Teich

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Wo am Freitagnachmittag in Polling noch eine Wiese war, schwammen am Sonntag Enten herum

Unwetter auch im Oberpinzgau

Auch über dem Oberpinzgau in Salzburg sind in der Nacht auf Sonntag schwere Unwetter niedergegangen. Der sintflutartige Regen überflutete Keller, ließ kleine Bäche über die Ufer treten, Hänge kamen ins Rutschen. In Mittersill wurde sogar der Hochwasserschutz aktiviert - mehr dazu in salzburg.ORF.at.