Paddlerdemo gegen Wasserableitung

„Paddeln gegen das Kraftwerk“ ist am Freitag das Motto am Ruetzbach im Stubaital gewesen. Zum Unmut der Demoteilnehmer braucht die TIWAG für den Ausbau der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz das Wasser von drei Bächen aus dem hinteren Stubaital.

Mit rund 150 Booten hat die Bürgerinitiative „WildeWasserWeg“ gegen das „Abgraben“ des Stubaier Wassers am Ruetzbach protestiert. „Das Stubaital leistet bereits jetzt einen enormen Beitrag zur Gewinnung von Strom aus Wasserkraft. Der einzige größere Bach, der uns noch geblieben ist, soll nun auch angezapft werden. Dazu sagen wir nein“, sagt Luis Töchterle von der Bürgerinitiative „WildeWasserWeg“.

Landesenergieversorger TIWAG plant, das große Pumpspeicherkraftwerk Sellrain-Silz mit einem neuen Speichersee „Kühtai“ zu erweitern. Das Wasser soll zwischen drei Seen hin- und hergepumpt und abgearbeitet werden. Dafür will die TIWAG über einen Stollen drei Bäche aus dem Stubaital ableiten.

Paddler auf dem Ruetzbach

ORF

Investitionen in „WildeWasserWeg“

Die Paddlerdemo sei ein letzter Versuch, den Ruetzbach und die beiden Seitenbäche zu retten und somit das Ruder doch noch herumzureißen, heißt es. Der Tourismusverband Stubai hat in den letzten Jahren im hinteren Stubaital den ‚WildeWasser Weg‘ errichtet. „Wir haben mittlerweile 1,5 Millionen Euro investiert. Es wäre eine massive Beeinträchtigung unseres touristischen Produktes.“, sagt Matthias Müller vom TVB Stubai. Die Ableitung würde auch den Kajaksport im Stubai massiv beeinträchtigen, ist sich Bernhard Steidl von der Bürgerinitiative "WildeWasserWeg“ sicher.

Die TIWAG rechnet in Kürze mit dem Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Sollte der Bescheid positiv ausfallen, wollen die Gegner beim Bundesverwaltungsgericht berufen.