Experten für Fusion von TLT und Festwochen

Die vollständige Zusammenlegung des Tiroler Landestheaters (TLT) mit den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik empfiehlt eine Expertenrunde in ihrem Abschlussbericht. Damit könne das Problem der Verfügbarkeit des technischen Personals gelöst werden.

Die Expertenrunde wurde von den Gesellschaftsvertretern von Land Tirol und Stadt Innsbruck beauftragt, die derzeitige Situation der Zusammenarbeit zwischen Landestheater und Festwochen zu prüfen, die Konsequenzen einer möglichen Zusammenführung darzustellen und eine Empfehlung abzugeben. Der seit Dezember 2014 eingesetzten Arbeitsgruppe gehören Alexandra Stampler-Brown, geschäftsführende Direktorin der Deutschen Opern am Rhein Düsseldorf-Duisburg, Kurt Josef Schildknecht, Generalintendant a.D. und Sebastian F. Schwarz, künstlerischer Betriebsdirektor des Theaters an der Wien und Geschäftsführer der Wiener Kammeroper, an - mehr dazu in TLT: Arbeitsgruppe prüft Fusion .

Lösung für technisches Personal

Als einzig sinnvollen Weg sieht die Expertenrunde eine vollständige Zusammenlegung von Landestheater und Festwochen. „Bei Beibehaltung der derzeitigen Eigenständigkeit oder bei unentschlossen-halbherzigen Teil-Zusammenführungen ließe sich das Grundproblem der Bühnentechnik nicht dauerhaft befriedigend lösen“, heißt es in der Begründung. Das Problem ist, dass im Raum Innsbruck derzeit nur das Große Haus im Landestheater für szenische Opernaufführungen geeignet ist. Ein Sommerengagement des technischen Personals beruht derzeit ausschließlich auf der freiwilligen Bereitschaft des Personals. Es muss für die Festwochen auf seinen Urlaub verzichten, was die Festwochen wiederum mit hohen Preisen bezahlen.

Die Expertenrunden empfiehlt, dass das technische Personal die Aufgaben der Festwochen in der Regeldienstzeit übernimmt, womit das Problem der Freiwilligkeit gelöst sei. Durch die Konzentration der Festwochen auf das Ende der Spielzeit könne im Anschluss noch Betriebsurlaub gewährt werden. Durch dieses Modell könnten aufgrund von Einsparungen ca. sechs zusätzliche technische Mitarbeiter für das Landestheater eingestellt werden.

Langfristiges Überleben durch Eingliederung sichern

Die Kommission schlägt vor, die Festwochen quasi als verlängerte Spielzeit dem Landestheater anzuschließen. Die künstlerische Verantwortung der Festwochen und die kaufmännischen Belange fallen in die Zuständigkeit des Tiroler Landestheaters - mit einem eigenen künstlerischen Leiter und Betriebsdirektor für die Festwochen.

Die Expertenrunde kommt zu dem Schluss, dass man mit der Zusammenführung ein Landestheater mit einem Festival habe, „was für Innsbruck ein höchst attraktives Alleinstellungsmerkmal in Österreich bedeutet.“

Die Entscheidung, in welcher Form das Landestheater und die Festwochen künftig zusammenarbeiten, muss die Generalversammlung der Gesellschafter treffen.

Link: