G7-Kontrollen: 153 Flüchtlinge aufgegriffen

Insgesamt 153 Flüchtlinge sind seit Beginn der verschärften Grenzkontrollen wegen des G-7-Gipfels in Bayern im Bezirk Kufstein in Tirol aufgegriffen worden, darunter auch unbegleitete Minderjährige. Für sie werden in Innsbruck zusätzliche Notquartiere eingerichtet.

Allein am Samstag wurden 71 Personen teils aus dem Zug geholt, teils auf der Straße aufgegriffen und teils von der bayerischen Polizei nach Österreich rücküberstellt, beruft sich die APA auf die BH Kufstein.

Die meisten Flüchtlinge wollen nicht bleiben

Großteils geht die BH Kufstein nicht davon aus, dass die Menschen, die unter anderem aus Syrien, Eritrea und Somalia stammen, in Österreich bleiben werden. „Jene, die aufgegriffen werden, haben in der Regel ein Zielland, in das sie wollen“, sagte ein Sprecher der BH gegenüber der APA. Asylanträge seien zwar gestellt worden, „allerdings waren es nicht so viele“. Von den 71 am Samstag aufgegriffenen Personen hätten nur vier ein entsprechendes Ansuchen in Österreich abgegeben.

Übergangsquartiere in Schwoich und Langkampfen

Familien und erwachsene Flüchtlinge werden nun in vorübergehenden Quartieren im Bezirk Kufstein betreut. In einer Turnhalle in Schwoich kümmert sich derzeit der Arbeitersamariterbund um 47 Frauen, Männer und Kinder. Platz gebe es dort noch für drei weitere Flüchtlinge, so der Sprecher. Schwoich sei aber auch noch erweiterbar auf 80 Betten. In der Ortschaft Langkampfen seien derzeit weitere 21 Flüchtlinge untergebracht, in der dortigen Turnhalle gebe es noch „genügend Platz“.

Mehr Minderjährige als erwartet - Innsbruck spring ein

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werden von der Stadt Innsbruck betreut und untergebracht. Das hierfür bereitgestellte Übergangsquartier in Westendorf ist mit 25 Kindern und Jugendlichen seit Samstag bereits voll belegt, teilte die Stadt in einer Aussendung mit. Zunächst war man davon ausgegangen, dass dieses Kontingent für zwei Wochen ausreichen werde. Im Kinderfreunde-Haus auf der Hungerburg würden nun 40 weitere Plätze für Minderjährige vorbereitet, weitere Quartiere seien in Planung.

Zusätzlich wird die Stadt Innsbruck Notfallquartiere für bis zu 430 erwachsene Flüchtlinge zur Verfügung stellen. In Kooperation mit dem Roten Kreuz sei man dabei die Funsporthalle am Paschbergweg als vorübergehende Unterkunft vorzubereiten, sagte Elmar Rizzoli, Amtsleiter für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen.

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