20 Prozent Zuwachs bei Öffifahrten

Im heurigen Frühjahr sind um 11.110 Menschen mehr mit Jahres- bzw. Semestertickets des Verkehrsverbunds Tirol (VVT) unterwegs, als noch im letzten Jahr, so Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne) am Donnerstag. Grund seien die verbilligten Tarife.

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Tirol und die schrittweise Einführung preiswerter Jahres- bzw. Semestertickets zeigen deutliche Wirkung, so Felipe in einer Aussendung.

Schüler, Lehrlinge, Studenten und Senioren

Die Zuwächse spielen sich in allen vier Jahres- bzw. Semesterticket-Kategorien ab: 4.919 Schüler und Lehrlinge mehr als im Vorjahr haben dieses Jahr statt ihres Schul- bzw. Lehrtickets für die Strecke in ihre Bildungseinrichtung (um 19,60 Euro) eine Netzkarte für alle Tiroler Öffis um 96 Euro gekauft. Insgesamt sind damit 29.159 statt im Vorjahr 24.240 Schüler und Lehrlinge mit einer Jahreskarte in ganz Tirol unterwegs, das entspricht einem Zuwachs von über 20 Prozent.

Auch bei den Senioren liegt der Zuwachs bei fast 20 Prozent: Im Vorjahr waren im März 16.910 Senioren Besitzer eines gültigen Jahrestickets, heuer sind es 20.044, also um 3.134 über 61-Jährige mehr. Die Senioren-Zuwächse zeigen auch, dass der öffentliche Verkehr längst kein städtisches Phänomen mehr sei: Die größten Zuwächse gibt es hier in den Bezirken Lienz, Reutte und Kitzbühel mit bis zu 37 Prozent mehr verkauften Tickets. Der Verkauf der regulären Jahreskarten hat heuer wie schon im Vorjahr wieder um über 8 Prozent zugelegt. Hatten im März 2014 10.575 Tiroler eine gültige reguläre Jahreskarte, sind es heuer um 892 mehr, also 11.467 Pendler.

Mehr als verdoppelt hat sich die Anzahl der Besitzer eines VVT-Semestertickets für Studierende: 2014 waren im Sommersemester 1.811 Studierende im Besitz eines solchen Tickets, heuer sind es 3.976. Der Hauptgrund dafür dürfte die deutliche Preisreduktion sein: Seit Herbst 2014 kostet das Jahresticket höchstens 180 Euro, bis dahin waren für die längsten Strecken (Lienz-Innsbruck) bis zu 646 Euro pro Semester zu bezahlen und für Kufstein-Innsbruck oder Landeck-Innsbruck immer noch 541,90 Euro. Für 20 Zonen gab es etwa im Sommersemester 2014 ein einziges verkauftes Semesterticket, heuer sind es 144 Stück. Für 24 und mehr Zonen, das entspricht etwa der Strecke Lienz-Innsbruck, stieg die Zahl der verkauften Tickets von einem Einzigen auf 258 Stück. Im Bereich 15 Zonen, das entspricht der Strecke Kufstein-Innsbruck oder Landeck-Innsbruck, stieg die Ticketzahl von 19 auf 421 Stück.

Ausbau der Infrastruktur in Planung

Für die Tiroler Landesregierung seien die deutlichen Zuwächse ein Ansporn für die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs. Es müsse in die Infrastruktur investiert werden, so Felipe. Doppelt so viele Studierende seien ohne viel zusätzliche Infrstruktur noch zu bewerkstelligen, doppelt so viele Berufspendler aber nicht mehr, da brauche es deutlich mehr Angebot. „Daran arbeiten wir intensiv, damit wir das im nächsten Jahr alles auf Schiene bringen und ein gutes Öffi-Angebot für zumindest noch 10.000 Jahreskarten-Besitzer mehr zur Verfügung stellen zu können“, kündigte Felipe an. Die nächsten großen Schritte im Infrastruktur-Ausbau werden im Rahmen des am Montag angekündigten Impulspakets beschlossen.