„Gelbe Wolke“ durch extrem starke Fichtenblüte

Eine eindrucksvolle Fichtenblüte sorgt in Tirol für viel gelben Staub. Beim Föhnsturm am Dienstag war die Luft von gelben Wolken getrübt, beim darauf folgenden Regen wurde der gelbe Pollenstaub zusammengeschwemmt und sorgte für gelbe Lacken und Ränder.

Notburga Wahlmüller ist die Leiterin des Pollenwarndienstes. Sie sagt, die Fichtenblüte sei heuer so stark wie lange nicht mehr. Vor zwölf Jahren war das letzte Mal eine annährend starke Fichtenblüte mit übermäßig vielen Pollen, man spricht von sogenannten „Mastjahren“. Solche Mastjahre habe die Fichte jedes dritte oder vierte Jahr, obwohl es dabei keine Regelmäßigkeit gebe, so Wahlmüller. Allerdings blühen Fichten niemals zwei Jahre hintereinander übermäßig stark. Das heurige Jahr dürfte in die Reichweite der Rekordjahre 1958 und 1992 kommen.

Fichtenblüte

B.gliwa/CC BY-SA 2.5

Der feine Blütenstaub der Fichte bedeckt Autos, Straßen, Balkone...

Witterung im Vorjahr ausschlaggebend

Die übermäßige Fichtenblüte kommt allerdings nicht überraschend. Die Pollenspezialistin Notburga Wahlmüller wusste schon, dass heuer ein Superjahr wird. Ausschlaggebend ist nämlich die Witterung im gesamten Jahr vorher, beginnend mit einem schneearmen Winter und sehr frühem Vegetationsbeginn. Der Baum habe mehr Zeit gehabt, Stoff zu produzieren. Im Mai und Juni sei es sehr niederschlagsreich gewesen, gefolgt von hohen Temperaturen Anfang Juli und in der Folgezeit genügend Feuchtigkeit.

Der gelbe Fichtenblütenstaub mache in erster Linie viel Arbeit - aber kaum Allergieprobleme, nur fünf Prozent der Allergiker sind auf Nadelhölzer allergisch. Wenn es allerdings derart große Mengen seien, dann könne schon die Menge der Pollen alleine zu Reizungen führen, so Wahlmüller. Ganz schnell wird die üppige Fichtenblüte nicht vorbei sein, sagt Wahlmüller. Sie habe jetzt in Tallagen begonnen und wandere nun weiter hinauf, auf alle Fälle werde sie bis Ende Mai andauern.