Tiroler Skilehrer für junge Pakistani

Zwei Tiroler sind heuer nach Pakistan geflogen, um ein ganz besonderes Hilfsprojekt zu unterstützen: Sie haben 1,5 Tonnen gebrauchtes Skiequipment gesammelt und damit pakistanischen Jugendlichen das Skifahren beigebracht.

In einem Dorf in Nordpakistan sind Stephan Keck und Andreas Ehrensberger in die Rolle der Skilehrer geschlüpft. Die Idee dazu stamme vom Pakistani Mirza Ali, erzählt Keck: „Ich habe Mirza bei einer Expedition in Nepal kennen gelernt. Er hat mich im Herbst gefragt, ob ich Ausrüstung für ihn übrig hätte, da er mit jungen Leuten Ski fahren gehen möchte. Wir haben dann relativ schnell für 30 Leute Skiequipment zusammengesammelt.“

Junge Pakistani lernen Skifahren mit Stephan Keck und Andreas Ehrensberger

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Jugendliche gaben den ganzen Tag Vollgas

Mit Skiequipment allein war es aber nicht getan und so fuhren Keck und Ehrensberger selbst mit der Ausrüstung nach Pakistan. „Zuerst mussten wir das Material anpassen. Die Frage, wer was bekommt war für alle eine Aufregung. Und dann sind wir auf den Berg hinauf gegangen.“ Die jungen Leute seien sehr wissbegierig gewesen und wollten überhaupt nicht aufhören, erzählen Keck und Ehrensberger: „Sie gaben den ganzen Tag Vollgas. Es war lässig zu sehen, welche Freude die jungen Leute hatten."

Junge Pakistani lernen Skifahren mit Stephan Keck und Andreas Ehrensberger

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Auch beim Skifahren wollte diese junge Frau nicht auf ihren Sari verzichten

Die kleine Skigruppe habe schließlich mit ihrer Begeisterung das ganze Dorf angesteckt, erzählt Keck: „Das ganze Dorf war dann dabei und wollte mit den Skiern ein Stück runterrutschen. Sie lernten den Stemmbogen innerhalb eines Tages und kamen bald auf die Idee, ein Rennen zu veranstalten."

Junge Pakistani lernen Skifahren mit Stephan Keck und Andreas Ehrensberger

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Gruppenfoto nach einem erlebnisreichen Skitag

Sendungshinweis:

„Tirol heute“, 4. 5. 2015
19.00 Uhr in ORF2

Zurück in Tirol haben Keck und Ehrensberger oft die Frage gehört, was das Projekt bringen soll. Die neuen Skifahrer sollen den Sport nicht nur kennenlernen, so die beiden, sondern auch anderen Pakistani näher bringen und so die Wirtschaft im kleinen Rahmen ankurbeln. „Der ganze Ort war beteiligt – es gab Köche, Fahrer, Träger und Fleischhändler, die alle entlohnt wurden. Wenn man das forcieren könnte, ohne dass es ausartet, wäre es eine Win-Win-Situation für beide Seiten“, glaubt Ehrensberger.

Keck und Ehrensberger sammeln bereits wieder Skiequipment. Das Projekt soll im nächsten Jahr fortgeführt werden. Keck hat zudem nach dem Erdbeben in Nepal Hilfsgüter für die dortige Bevölkerung gesammelt und verschickt – mehr dazu in Hilfslieferungen aus Tirol laufen an.