Übungsflüge verboten, Bergrettern reichts

Die Bergrettung in Osttirol darf im Nationalparkgebiet keine Übungsflüge durchführen. Eine entsprechende Klausel wurde im Tiroler Nationalparkgesetz einfach vergessen. Das könnte künftige Einsätze jetzt deutlich in die Länge ziehen.

Seit drei Jahren bemühen sich die Osttiroler Bergretter um eine Gesetzesänderung, da die oft lebensgefährlichen Einsätze mit Hubschraubern nur direkt im Hochgebirge geübt werden können. Mit 1. Juni wollen die Bergretter bei dringenden Einsätzen im Nationalparkgebiet in keinen Hubschrauber mehr steigen, was Einsätze erheblich verzögern kann.

Die Bergretter fühlen sich verschaukelt, weil seit drei Jahren keine Lösung für ihr Anliegen zustande gekommen ist. Peter Ladstätter der Chef der Osttiroler Bergretter kämpft wie ein Löwe für eine Gesetzesänderung, damit Hubschrauberflüge auch bei Übungen im Nationalpark Hohe Tauern möglich werden: „Mensch und Maschine geraten bei Einsätzen im Hochgebirge an ihre Grenzen. deshalb ist es für uns so wichtig, dort zu üben, wo wir jährlich Leben retten müssen!“

Derzeit bewege man sich jedenfalls im rechtsleeren Raum, so Ladstätter. Die Bergretter, die in ihrer Freizeit ihr Leben riskieren, hätten es sich aber verdient, dass man ihnen rechtlich den Rücken stärkt.

Felipe stellt Lösung in Aussicht

Im Gesetz wurde schlicht und einfach auf die Ausnahmeregelung, wie in Salzburg und Kärnten, vergessen. Die zuständige Umweltlandesrätin Ingrid Felipe verspricht jetzt eine Lösung. Ob in Form einer Gesetzesanpassung oder in Form eines Management-Plans werde derzeit noch geprüft.

30 Einsätze auf Leben und Tod hat die Bergrettung im Durchschnitt im Nationalpark zu bestehen. Ob es bald eine rechtliche Sicherheit gibt, wird sich weisen.

Ähnliche Diskussionen bei Bundesheer-Übungen

Auf ähnliche Probleme wie die Bergrettung stößt auch immer wieder das österreichische Bundesheer. Auch die Heerespiloten müssten immer wieder im höchsten Gebirgszug Übungsflüge durchführen, um ihr Schulungsziel zu erreichen, heißt es seitens des Bundesheers. Naturschützer sehen das anders - mehr dazu in Wieder Aufreger: Heeresübung im Nationalpark.