AK ortet Österreich-Aufschlag bei Lebensmittel

Die Arbeiterkammer (AK) hat bei einem Preisvergleich zwischen Supermärkten in Innsbruck und München Preisunterschiede für dieselben Produkte bis zu 170 Prozent festgestellt. Der Test habe gezeigt, der teuerste Markt in München sei immer noch günstiger als der billigste in Tirol.

Der Lebensmittel-Warenkorb in München habe zwischen 71,54 und 79,59 Euro gekostet, in Innsbruck hingegen zwischen 93,83 und 96,75 Euro. Wenn man die Durchschnittswerte heranzieht, zeigte sich im AK-Test eine Preisdifferenz von 24,6 Prozent.

Kaum Unterschied zwischen Innsbruck und Wien

Der Test wurde Mitte April durchgeführt. Gekauft wurden 37 idente Markenlebensmittel in Supermärkten in Innsbruck, Wien und München. In Innsbruck wurde bei MPreis, Merkur, Eurospar, Billa und Spar eingekauft. In München bei Edeka, Rewe, Real, Tengelmann und Kaufland. Die Preise in Innsbruck und Wien waren übrigens annähernd gleich, so die AK.

Ergebnisse im Detail

170,27 Prozent Abweichung wurden beim Tiefkühlprodukt „McCain 123 Frits Original“, 750 Gramm, festgestellt. In einem Supermarkt in München betrug der Preis für die Packung 1,11 Euro, in Innsbruck drei Euro. Einen Preisunterschied von 148 Prozent stellten die AK-Tester bei „Leibniz Butterkeks“, 200 Gramm, fest. In München war die Packung um 0,88 Euro zu haben, in Innsbruck mussten bis zu 2,19 Euro bezahlt werden. Bemerkenswert war für die AK-Tester auch der Preisunterschied von 123,08 Prozent bei „Coca Cola light“ bzw. „Coca Cola“ je Liter. Eine Flasche in einem Münchner Supermarkt kostet 0,65 Euro. In allen getesteten Supermärkten in Innsbruck jeweils 1,45 Euro.

AK fordert: Konsumenteninteressen berücksichtigen

Tirols AK-Präsident, Erwin Zangerl, fordert: „Die EU-Kommission muss endlich handeln.“ Denn derartige Preisunterschiede seien durch nichts zu rechtfertigen. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass die EU-Kommission bisher untätig geblieben sei. Man könne diese Preisunterschiede nicht mit „unterschiedlichen Marktbedingungen“ bzw. „Unterschieden bei der Mehrwertssteuer“ begründen, sagt Zangerl. Zumal der Unterschied bei der Mehrwertssteuer ein Prozentpunkt betrage. „Die Interessen der Wirtschaft in Europa dürfen nicht deutlich höher bewertet werden, als jene der Konsumentinnen und Konsumenten“, sagt Zangerl.

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