Telefonieren als Hilfe in der Krise

Rund 16.000 Gespräche haben die Mitarbeiter der Telefonseelsorge Innsbruck im Jahr 2014 geführt. Dies geht aus dem Jahresbericht 2014 hervor, den die Einrichtung veröffentlicht hat. Am häufigsten rufen Menschen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren an.

Das Angebot der Telefonseelsorge werde immer häufiger in Anspruch genommen, so die Leiterin der Telefonseelsorge Innsbruck, Astrid Höpperger. Die Gespräche mit den Anrufern kreisen um Beziehungsprobleme, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Depression bis hin zum Gedanken, dass das Leben nicht mehr zu ertragen ist.

Die Telefonseelsorge

Seit 37 Jahren ist die Telefonseelsorge Innsbruck unter der kostenlosen Notrufnummer 142 erreichbar. 74 ehrenamtliche und drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind an 365 Tagen Tag und Nacht für die Anliegen und Sorgen der Anrufer da.

Keine schnellen Lösungen, aber Reden

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich in speziellen Schulungen für ihren Dienst qualifiziert. „Seelsorge heißt für uns, dem Anderen dabei zu helfen, seine Quellen wieder zu finden, wieder Zugang zu den eigenen Ressourcen zu bekommen“, so Höpperger.

Im Gespräch werde gemeinsam nach Perspektiven gesucht und kurzfristige sowie langfristige Ziele überlegt. Beharrlichkeit sei dabei oft gefragt: „Wenn sich das Leben durch eine schwere Krankheit, durch eine Scheidung oder den Tod eines lieben Menschen völlig ändert, wenn man nicht weiß, wie es weitergehen soll, dann kann es gar keine schnellen Lösungen und Antworten geben“, weiß Höpperger. Da gehe es darum, der Trauer und der Wut Platz zu verschaffen und Zeit zum Klagen zu geben. Ein Gespräch mit der Telefonseelsorge sei mitunter wie ein „gemeinsames Rasten auf einem belastenden Weg“, um im Gespräch ein Stück zur Ruhe zu finden und den Anrufenden für kurze Zeit das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein.

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