Polizei verstärkt Personal am Bahnhof drastisch

Ab sofort wird die Polizeipräsenz am Innsbrucker Hauptbahnhof massiv verstärkt. Künftig sollen elf statt bisher zwei Polizeibeamte am Bahnhof auf Streife gehen. Darauf einigten sich LH Günther Platter und Landespolizeikommandant Helmut Tomac.

Freitagmittag fand ein Arbeitsgespräch zwischen LH Platter und Polizeikommandant Tomac im Landhaus in Innsbruck statt. Für die massiv verstärkte Polizeipräsenz wird Personal aus den Bezirken und anderen Organisationen der Landespolizeidirektion herangezogen, hieß es in einer Mitteilung.

„Für Sicherheitsgefühl der Tiroler entscheidend“

Das Geschehen am Bahnhof in Innsbruck sei für das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung wesentlich. Neben täglichen Streifen fänden drei bis vier Schwerpunkte pro Woche mit mehreren Beamten statt, die Folge seien zahlreiche Festnahmen und Anzeigen sowie temporäre Verdrängungen. Einsätze seien für Polizisten zunehmend schwierig, die Ursache seien immer mehr unmündige Minderjährige und Respektlosigkeit gegenüber den Beamten.

Die objektive Sicherheit sei in Tirol und auch in Innsbruck gewährleistet, meinte Platter. Aber es gebe eben auch ein „subjektives Sicherheitsgefühl“. Er sei in letzter Zeit vermehrt von Bürgern angesprochen worden, die sich am Hauptbahnhof „teilweise unsicher“ fühlen würden. Der Landeshauptmann sprach in diesem Zusammenhang von einem „Hotspot“. In der Vergangenheit war der Innsbrucker Hauptbahnhof aufgrund der dort vermehrt aufhältigen sogenannten „Nordafrikanerszene“, die die Exekutive wiederholt für eine Reihe von Straftaten verantwortlich machte, in die Schlagzeilen geraten. Die FPÖ hatte mehrfach ein härteres Vorgehen der Exekutive und mehr Polizeipräsenz gefordert.

Neue Polizeiinspektion Bahnhof ab 2016 in Betrieb

Platter und Tomac erwarten sich von der geplanten Polizeiinspektion am Bahnhof in Innsbruck eine Verbesserung. Für diese werde Mitte des Jahres ein Architektenwettbewerb ausgerufen. Verantwortliche von ÖBB, Stadt Innsbruck, Land Tirol und anderer Institutionen wollen gemeinsam Maßnahmen entwickeln, um Probleme um das beeinträchtigte Sicherheitsgefühl der Bahnhofsbenützerinnen und Benützer zu lösen. Die geplante Polizeiinspektion am Hauptbahnhof mit 48 Polizisten soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden.

Weitere Themen: Sicherheitszentrum, Prostitution

Auch am künftigen Sicherheitszentrum in der Innsbrucker Kaiserjägerstraße hielt der Landeshauptmann fest. Im August soll der Architektenwettbewerb starten. Nach der langwierigen Suche nach einem geeigneten Standort soll die Umsetzung jetzt rasch erfolgen. Es soll wie angekündigt im Jahr 2018 fertiggestellt sein. Mit der Einrichtung sollen die zwei bisherigen Polizeistandorte in der Landeshauptstadt zusammengelegt werden.

Ebenfalls Thema des Arbeitsgespräches zwischen Platter und Tomac war die illegale Prostitution. Der Landeshauptmann kündigte eine Novellierung des Landespolizeigesetzes noch für heuer an. Diesbezüglich sei die zuständige Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) in „finalen Gesprächen“. Ein Hauptpunkt der Novellierung werde sein, dass künftig auch die Freier bestraft werden, die Prostitution am - in Tirol illegalen - Straßenstrich in Anspruch nehmen. Tomac hatte sich dahin gehend in der Vergangenheit für mehr Polizei-Befugnisse ausgesprochen.