6.300 Haushalte ohne Strom durch Sturm Niklas

Der starke Wind in der Höhe sorgt für Stromausfälle vor allem im Westen Tirols. Am Abend waren 6.300 Haushalte ohne Strom. Fast überall im Land herrschte am Dienstag eingeschränkter Liftbetrieb. Zudem wurden zahlreiche Häuser abgedeckt.

Vor allem im Bezirk Landeck und im Sellrain kam es zu Stromunterbrechungen durch umgestürzte Bäume. Am frühen Nachmittag meldete die TINETZ AG Versorgungsunterbrechungen bei über 70 Trafostationen in 16 Gemeinden. Am Abend waren in Tirol 6.300 Haushalte ohne Strom.

Auch einige Straßen mussten aufgrund umgestürzter Bäume gesperrt werden bzw. waren erschwert passierbar, so etwa die Plansee-, die Jerzener- und die Pitztalerlandesstraße. Aufgrund des Sturms kam es im Pizttal und im Außerfern auch gebietsweise zu Senderausfällen. Seit Dienstag 10.30 Uhr ist Die Sendeanlage Heisemahd bei Elmen stromlos. Damit kann das hintere Lechtal vorerst nicht mit Radioprogrammen und mit terrestrischem Fernsehen versorgt werden.

Windspitzen weit über 100 km/h

Am Patscherkofel bei Innsbruck wurden 110 km/h Windgeschwindigkeit gemessen, auf der Idalpe in Ischgl 94 und am Hahnenkamm in Kitzbühel 81 km/h. Der starke Wind ließ am Dienstag viele Seilbahnen stillstehen. Unter anderem wurde der Betrieb am Stubaier Gletscher eingestellt. Eingeschränkt wurde der Betrieb etwa auch am Arlberg, in Sölden, in Obergurgl, bei den Kitzbüheler Bergbahnen, im Kühtai und in Ischgl.

Beim Bezirkskrankenhaus Reutte stürzte ein großer Baum auf eine Garage, verletzt wurde niemand. Auch einige Straßen mussten aufgrund umgestürzter Bäume gesperrt werden bzw. waren erschwert passierbar. In Absam drohte der Sturm am Nachmittag, das Dach der Pfarrkirche abzudecken. Feuerwehr und Polizei mussten ausrücken, die Innsbrucker Berufsfeuerwehr rückte mit einem Kranfahrzeug zur Unterstützung aus. Das Gelände rund um die Pfarrkirche wurde gesichert. Auch die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) konnten die Station Absam/Kirche für längere Zeit nicht anfahren.

Reisewarnung für alle Fahrten nach Deutschland

Auch die Bahn-Korridorstrecke über das „Deutsche Eck“ war wegen des Sturms unterbrochen. ÖBB-Züge fahren statt Salzburg - Rosenheim - Kufstein über Zell am See und Wörgl. Reisende hatten mit rund 80 Minuten Verspätung zu rechnen, sagte ein Sprecher der ÖBB. Zudem gab die Bahn eine Reisewarnung für alle Fahrten nach Deutschland aus. Diese Verbindungen seien im Moment unterbrochen. An einem Schienenersatzverkehr - beispielsweise für die Strecke Salzburg oder Kufstein nach München - werde gearbeitet. Passagiere sollten jedenfalls vor Fahrtantritt überprüfen, ob der jeweilige Zug auch fährt, so die Empfehlung der ÖBB.

Die Meteorologen der ZAMG Innsbruck erwarteten bis in die erste Nachthälfte auch im Inntal Windspitzen bis zu 100 km/h. Am Mittwoch soll es stürmisch bleiben, aber die extremen Windspitzen werden zurückgehen, so die Prognose.

Link: