Streit über Luxus-Hotel im Zillertal

Fügen im Zillertal will mit einem Hotel-Großprojekt die Nächtigungszahlen wieder ankurbeln. Dieses Vorhaben stößt jedoch auf Widerstand im Tal, denn der Planungsverband mit seinen 25 Gemeinden hatte im Strategiekonzept festgehalten, dass das Bettenangebot nicht mehr erhöht werden sollte.

Die deutsche Luxus-Hotel-Kette A-Rosa Resorts betreibt bereits ein Hotel in Kitzbühel und will nun auch im Zillertal Fuß fassen. Ein Grundstück in Fügen direkt an der Zillertalstraße gegenüber dem Holzwerk Binder und angrenzend an die Erlebnistherme hält der Betreiber für einen idealen Standort für ein 4-Sterne-Plus-Wellness-Hotel mit 400 Betten.

Grundstück für geplantes Hotel in Fügen

ORF

Auf diesem Grundstück soll das Hotel gebaut werden.

Die rund 8.000 Quadratmeter Grund seien bereits 2005 als touristische Vorbehaltsfläche ins Raumordungskonzept aufgenommen worden, sagt Fügens Bürgermeister Walter Höllwarth. Er zeigt sich über den Widerstand seitens des Zillertaler Planungsverbandes verwundert. Dabei handle es sich um einen Eingriff in die Gemeindeautonomie. „Reichen die Interessen über die Gemeindegrenze hinaus, dann sollte der Planungsverband beratend zur Seite stehen. Man braucht nicht einer einzelnen Gemeinde dreinpatzen“, so Höllwarth.

Projektgegner verweist auf Strategieplan

Der Obmann und Bürgermeister von Ried, Hansjörg Jäger, verweist auf den Strategieplan wonach 50.000 Betten im Zillertal ausreichen und die Region sich nachhaltiger präsentieren solle. Was in Fügen geplant sei, entspreche jedenfalls nicht den Zielsetzungen des Planungsverbandes, so Jäger. Man wolle keine Hotelketten, da es im Zillertal eingesessene Betriebe, Familienbetriebe gäbe, die die Talschaft aufgebaut hätten. Man wolle diesen Betrieben im Wort bleiben.

37 Planungsverbände gibt es in Tirol, sie sind im Raumordungsgesetz verankert, sie haben das Recht zu Projekten Stellungnahmen abzugeben. Wie Rieds Bürgermeister erklärte, sei der Planungsverband nicht zahnlos. Die Aufsichtsbehörde, die Raumordnungsabteilung des Landes, werde die Stellungnahme einfordern. Wie Bürgermeister Höllwarth erklärte, sei er bei einer negativen Stellungnahme des Planungsverbandes gespannt, wie andere Projekte innerhalb des Tales beurteilt würden.

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Nun muss sich die Raumordungsabteilung des Landes mit dem Fall beschäftigen. Gesetzlich vorgesehen ist, dass auch der Planungsverband dann eine Stellungnahme dazu abgeben muss.