Lawinen: Gefährlichste Woche der Saison

Die Lawinenexperten des Landes warnen vor einem markanten Anstieg der Lawinengefahr. Gebietsweise wird im Laufe des Montags mit dem Wert vier der fünfteiligen Gefahrenskala gerechnet. Am Sonntag wurde bei einem Lawinenunfall auf dem Großvenediger ein Südtiroler schwer verletzt.

„Die Osterwoche wird die gefährlichste Lawinenwoche dieses Winters werden“, warnt Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndiensts Tirol. Vor allem frische Triebschneeansammlungen seien sehr störanfällig und könnten schon durch geringe Zusatzbelastung als Lawine ausgelöst werden. Gefahrenstellen lägen in steilen Hängen aller Richtungen, so Mair weiter. Unterhalb von etwa 2.000 Metern sei durch den Regen und den damit verbundenen Festigkeitsverlust der Schneedecke mit Selbstauslösungen von Nassschnee- und Gleitschneelawinen zu rechnen. Die Tourenmöglichkeiten seien somit stark eingeschränkt, warnten die Lawinenexperten.

Triebschneeansammlungen durch orkanartigen Wind

Oberhalb von 1.700 Metern gibt es seit Sonntag Neuschnee. Vor allem in den Nordstaulagen sollten bis Montagabend bis zu einem halben Meter dazukommen. Stürmischer bis orkanartiger Westwind sorgte dabei für die Bildung umfangreicher Triebschneeansammlungen. Lawinen ließen sich vor allem an der Schichtgrenze zwischen Neuschnee und Triebschnee leicht auslösen, hieß es.

Über felsdurchsetztes Gelände mitgerissen

Bei einem Lawinenunfall in Prägraten am Großvenediger ist am Sonntag ein 42-jähriger Südtiroler schwer verletzt worden. Der Skitourengeher war nach Angaben der Polizei von einem 200 Meter breiten Schneebrett mitgerissen worden. Die zwei aus Prettau im Ahrntal bei Bruneck stammenden Tourengeher wollten über einen Südosthang am Roßhuf in Richtung Umbaltal abfahren, als sich in 3.100 Metern Höhe im 35 Grad steilen Gelände das Schneebrett löste. Die Alpinisten wurden von der Lawine mitgerissen, stürzten über teilweise felsdurchsetztes Gelände ab und blieben nach 100 Metern auf der Lawine liegen.

Der 42-Jährige zog sich einen offenen Oberschenkelbruch zu. Er wurde von seinem Kameraden erstversorgt. Wegen des fehlenden Handyempfanges konnte sein 59-jähriger Begleiter erst gegen 13.45 Uhr einen Notruf absetzen. Eine Stunde später erreichte dann der Notarzthubschrauber die Unglücksstelle und flog die zwei Südtiroler ins Bezirkskrankenhaus nach Lienz.

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