Gefahr für Kids und Teens: Internetsucht

Die Sucht nach dem Internet ist eine relativ neue, aber steigende Gefahr: rund ein Prozent der Österreicher soll laut Studien davon betroffen sein. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche zwischen 14 und 24 Jahren.

Computer, Smartphones und Tablets sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Damit steigt aber auch die Gefahr, abhängig zu werden. Internetsucht ist bisher kaum untersucht. Rund fünf Stunden täglich am Computer oder Smartphone ist für viele Kinder mittlerweile normal.

Dieser Konsum beunruhigt zwar die Eltern, süchtig seien die Kinder deshalb aber noch nicht, erklärt Sabrina Widmoser, vom InfoEck Tirol. „Wir müssen realisieren, dass Internet in der heutigen Zeit ein wichtiger Bestandteil in unserem Leben ist“, sagt Widmoser. Diese fünf Stunden bestünden nicht nur aus Langeweile im Internet zu surfen, sondern es würde auch in der Schule und zum Lernen genützt, so Widmoser weiter.

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Auf Warnsignale achten

Bis aus dem Surfen Sucht wird, ist es ein langsamer Prozess. Eltern und auch Schüler sollten deshalb auf Warnzeichen achten. Nervosität, Aggressivität wenn man länger nicht im Internet war, körperliche Symptome wie Schwitzen, Haltungsprobleme oder Essstörungen - man vergisst einfach auf das Essen - seien Anzeichen für eine Sucht. Auch auf die schulischen Leistungen und auf die verbleibende Zeit, um sich im Freien aufzuhalten und um sich auch persönlich mit Freunden zu treffen, muss geachtet werden.

Sendungshinweis:
Tirol heute, 28.3.2015 19.00 Uhr

Workshops in Schulen

Dadurch dass so viele Kinder und Jugendliche betroffen sind, setzen Schulen immer öfter Schritte, um vor den Gefahren der Internetsucht zu warnen. In Rollenspielen sollen die Schüler lernen, dass auch Momente ohne Smartphone wichtig sind.

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Vereinbarung: Handyfreie Zeit

Verbote oder Internetbeschränkungen sind aber keine Lösung. Kinder müssten die Chance haben, einen gesunden Umgang mit dem Internet und seinen Möglichkeiten zu erlernen. Mithelfen könne da die ganze Familie, sagt Sabrina Widmoser. Wichtig seien Vereinbarungen von handy- und internetfreien Zeiten. Auch Vater und Mutter müssten sich an diese Abmachung halten und ihre e-mails später abchecken, so Widmoser weiter.

Eine einheitliche Therapie gegen Internetsucht gibt es bislang nicht. Obwohl Internetsüchtige starke Suchtzeichen wie etwa Entzugserscheinungen aufweisen, ist Internetsucht immer noch keine offiziell anerkannte Krankheit.

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