Viele Tiroler schnallen sich nicht an

Zweimal hat die Tiroler Polizei in diesem Jahr schwerpunktmäßig die Gurtpflicht kontrolliert. Nach wie vor benützen viele Lenker den Sicherheitsgurt nicht. Und auch die Kindersicherung wird nicht immer verwendet.

Rund 1.000 Lenker, die den Sicherheitsgurt nicht benützten, wurden dabei abgestraft. Und 18 Lenker hatten auch ihre Kinder nicht vorschriftsmäßig angegurtet. 35 Euro kassiert die Exekutive jeweils für diese Missachtung der Gurtpflicht. So wurden allein im letzten Jahr in Tirol mehr als 15.000 Lenker erwischt.

Vielfach wird der Gurt auf Kurzstrecken nicht verwendet, beispielsweise im Ortsgebiet. Und auch auf den Rückbänken schnallen sich Mitfahrer viel zu selten an. Die Tiroler Polizei verweist in diesem Zusammenhang jetzt auf die Gefährlichkeit, nicht angegurtet unterwegs zu sein. So entspricht etwa ein Aufprall mit 50 km/h einem Sturz aus rund zehn Metern Höhe.

Sicherheitsgurt als Lebensretter

In der Autofahrgeschichte gilt der Sicherheitsgurt als eine der zehn wichtigsten Erfindungen. 1976 wurde die Gurtpflicht für Pkw-Fahrer auf Vordersitzen eingeführt. Am Grundkonzept des Sicherheitsgurtes hat sich in den letzten 40 Jahren nicht mehr viel verändert, das System gilt als ausgereift. Und auch sämtliche andere Sicherheitstechnik, die in Fahrzeugen eingesetzt wird, ist darauf ausgelegt, dass die Insassen angeschnallt sind, etwa die Airbags.

Diese Systeme können den Menschen nur schützen, wenn er den Gurt umgelegt hat. Wie vielen Menschen der Sicherheitsgurt bisher das Leben gerettet hat, ist unklar. Unfallforscher schätzen jedoch, dass dieses System statistisch alle sieben Sekunden ein Menschenleben rettet. Entwickelt wurde der Dreipunktgurt schon in den 1950er Jahren vom schwedischen Ingenieur Nils Bohlin. Sein Arbeitgeber Volvo baute ihn von 1959 an serienmäßig ein.