Front gegen assistierte Selbsttötung

Ein klares Nein zur Sterbehilfe hat es am Mittwoch von Vertretern der Tiroler Hospizgemeinschaft, der Caritas und der Gesellschaft für Suizidprävention gegeben. Die Debatte kocht wieder hoch, da die Bioethikkommission Sterbehilfe teilweise erlauben will.

Die Bioethikkommission bestehend aus Experten aus den Bereichen Medizin, Ethik und Strafrecht arbeitet im Auftrag der Regierung. Sie hat sich im Februar dazu ausgesprochen, den Paragrafen 78 im Strafgesetzbuch zu lockern. Das heißt konkret, dass assistierter Suizid, Beihilfe zur Selbsttötung in Ausnahmefällen möglich sein soll. Das betrifft Menschen mit unheilbaren Krankheiten und nur mehr einer begrenzten Lebensdauer.

Assistenz zur Selbsttötung polarisiert

Die Tiroler Hospizgemeinschaft, die Caritas und die Gesellschaft für Suizidprävention stellen sich nun klar gegen diese Meinung. „Als Präsident der Gesellschaft für Suizidprävention kann ich das nicht gutheißen“, sagt Christian Haring, Psychiater und Vorsitzender der Suizidprävention.

Georg Schärmer, Elisabeth Zanon, Christian Haring

Tiroler Hospizgemeinschaft

Georg Schärmer, Elisabeth Zanon, Christian Haring

Denn auch bei Schwerkranken sei der Todeswunsch in den seltensten Fällen stabil. Die Vorsitzende der Tiroler Hospizgemeinschaft, Elisabeth Zanon, warnt dabei auch vor gesellschaftlichen Auswirkungen. Das Leben eines Menschen soll nicht irgendwann als ökonomischer Faktor gesehen werden. Das habe nichts mit Würde zu tun, so Zanon.

Ein klares Nein zur Beihilfe zur Selbsttötung kommt naturgemäß auch von Caritas-Direktor Georg Schärmer. Er befürchtet, dass leidende Menschen unter Druck gesetzt werden könnten, anderen nicht zur Last zu fallen und deshalb einer Beihilfe zur Selbsttötung zuzustimmen.

Aktuelle Debatte

„Sterben in Würde“ ist am Mittwoch auch Thema im Parlament. Es wird diskutiert, wie Palliativ- und Hospizmedizin ausgebaut werden können, um Menschen Leben und Sterben in Würde zu garantieren.

Links: