Deutlich mehr Lawinentote als im Vorjahr

Die Zahl der Lawinentoten in Österreichs Bergen ist deutlich angestiegen. In diesem Winter starben bisher 25 Menschen, im Winter zuvor waren es elf Lawinentote. Der Hauptgrund für den Anstieg war laut dem Kuratorium für alpine Sicherheit und der Tiroler Alpinpolizei der instabile Schneedeckenaufbau.

Der Vergleich mit der Vorsaison täusche daher, da dieser aufgrund des sehr günstigen Schneedeckenaufbaus außerordentlich lawinenarm gewesen sei. Die äußeren Bedingungen würden eben das Lawinengeschehen und nicht so sehr etwa die Ausbildung beeinflussen, sagte Norbert Zobl, Leiter der Alpinpolizei, in Tirol am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck.

Seit Jahren immer mehr Lawinenunfälle

Der allgemeine Trend an Lawinentodesopfern sei eher rückläufig, die Anzahl an Unfällen steige jedoch stetig. Insgesamt 232 Wintersportler verunfallten heuer bereits bei Lawinenabgängen. In der Saison 2013/14 waren es noch 133 gewesen. 60 Prozent der Lawinentoten verunglückten beim Skitourengehen, 32 Prozent waren Variantenfahrer und Freerider.

Rückgänge verzeichnete man österreichweit bei den Alpinunfällen und den tödlich verunfallten Personen im alpinen Raum. Hatte es in der Wintersaison 2013/14 noch 7.910 Alpinunfälle gegeben, liegt man heuer bisher bei 6.540 Unfällen. Die Zahl der tödlich Verunglückten sank von 115 Personen im Winter 2013/14 auf nunmehr 112.

Über 2.200 Verunglückte auf Tiroler Skipisten

Auch bei den Todesfällen im „organisierten Skiraum“, also auf Skipisten und Skirouten, gab es eine erfreuliche Entwicklung. Verloren in der Saison 2013/14 38 Menschen dabei ihr Leben, waren es heuer mit 28 Personen um über 25 Prozent weniger. Auch die Zahl der Verunfallten war rückläufig. 4.950 Wintersportler waren heuer betroffen (2013/14: 6.573). Die Spitzenreiter unter den Bundesländern waren übrigens Tirol und Salzburg mit 2.284 bzw. 1.330 Verunglückten.

Zahl der Skiunfälle sinkt

Die heurige Wintersaison sei bisher die „unfallgeringste“ der letzten zehn Jahre: „Der Trend geht nach unten. Die Skiunfälle haben sich in den letzten zehn Jahren halbiert“, sagte Karl Gabl, Präsident des Kuratoriums für alpine Sicherheit. Das liege einerseits am stärkeren „Bewusstsein der Leute“ und andererseits an der besseren Präparierung der Pisten. Diese seien nicht mehr so vereist wie etwa noch vor zehn Jahren und daher griffiger.

Rund 50 Prozent der tödlich Verunglückten auf den Pisten sind übrigens aufgrund von Herz-Kreislauf-Versagen gestorben. Die Zahl der „medial überpräsenten“ Fahrerfluchtunfälle ist indes heuer ebenfalls rückgängig.