Die geheime WM der Gebirgsjäger
Das Ziel gesund zu erreichen, ist beim Edelweiß Raid schon ein Sieg. Immerhin müssen die Acht-Mann-Teams in zwei Tagen im Hochgebirge über 40 Kilometer Wegstrecke und über 4.000 Höhenmeter im Aufstieg überwinden. Dazu müssen verschiedenste Aufgaben wie eine LVS-Suche, Abseilen, Handgranatenwerfen oder Zielschießen erfolgreich absolviert werden.
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Von Igls in die Lizum im Wattental
Start des militärischen Spezialwettkampfs war in Igls. Von dort mussten die Teams aus Österreich, der Schweiz, aus Deutschland, Russland, Polen und Bulgarien am ersten Tag mit vollem Gepäck auf den Patscherkofel, weiter über den Glungezer bis ins Mölstal am Truppenübungsplatz. Dort wurden auf ca. 1.600 Metern die Biwaks errichtet.
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An Tag zwei folgten weitere Aufstiege direkt am Truppenübungsplatz und die einzelnen Sonderprüfungen. Dabei können die Teams wertvolle Zeit gutmachen oder diese auch einbüßen. Das heißt eine gute Kondition allein reicht bei weitem noch nicht für den Sieg beim Edelweiß Raid. Wer beispielsweise beim Zielschießen auf Luftballons zu lange braucht oder die Handgranaten nicht genau wirft, kann schon den einen oder anderen Platz in der Gesamtwertung zurück rutschen.
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Großübung im Hochgebirge
Organisiert wird der Edelweiß Raid von der 6. Jägerbrigade. Diese ist die Gebirgsbrigade des Österreichischen Bundesheeres mit Bataillone in Vorarlberg, Kärnten, Tirol und Salzburg. Das Brigadekommando hat seinen Sitz in der Andreas-Hofer-Kaserne in Absam. Dort war für den Edelweiß Raid auch die Einsatzzentrale eingerichtet. Via GPS-Signal wurden dort die einzelnen Teams in Echtzeit überwacht, Experten des Bundesheers beobachteten Wetter und Lawinensituation.
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Für die Sicherheit vor Ort waren mehrere hundert Soldaten am Boden und in der Luft im Einsatz. Somit ist diese Veranstaltung eine der größten militärischen Hochgebirgsübungen in Europa. Nicht ohne Grund, denn schließlich zeichnet Österreich für die Hochgebirgsausbildung der EU-Streitkräfte verantwortlich.
Siegerteam aus Österreich
Nach zwei Tagen im Hochgebirge schafften es schließlich 12 Teams in die Wertung. Dazu ist es notwendig, dass alle acht Team-Mitglieder das Ziel erreichen und alle Aufgaben bewältigt wurden. Mit Abstand am schnellsten waren acht junge Soldaten der Jägerbrigade 26 aus Spittal an der Drau. Als einziges Team schafften sie den Edelweiß Raid unter einer reinen Wettkampfzeit von zehn Stunden. Auf den weiteren Plätzen folgten Teams aus der Schweiz und aus Deutschland.
Stefan Lindner; tirol.ORF.at