Gefahrenzonen schüren Emotion im Unterinntal

Großes Interesse hat am Donnerstagabend in Strass bei einem Info-Abend über den Gefahrenzonenplan geherrscht. Eingeladen hat die Interessensgemeinschaft (IG) Inntal, sie fordert, dass Plan und rote Zonen transparent erarbeitet werden.

Mit dem neuen „Gefahrenzonenplan Inntal“ nach dem Wasserrechtsgesetz könnten Tiroler Betrieben und der Bevölkerung im Unterland große Nachteile erwachsen, etwa durch Bauverbote oder durch Betriebsverlagerungen, fürchtet die IG-Inntal. Angesprochen wurden z.B. Bauverbote, Betriebsverlagerungen, Arbeitsplätze, Entwertungen von Grundstücken etc.

Debatte um geheimgehaltene Daten

Für die IG Inntal sagte Fritz Gurgiser, es gebe mit dem Land eine „gute Streitkultur“. Konfliktpotential besteht aber, weil Informationen fehlen würden. „Das Land will bestimmte Daten nicht offenlegen, obwohl uns das versprochen wurde und das erkämpfen wir uns, da bin ich sicher!“

Voller Saal beim Info-Abend Gefahrenzonenplan

IG Inntal

200 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Unterinntal informierten sich.

Fehlende Transparenz würde bedeuten, dass das Land etwas verberge und diesen Vorwurf werde sich das Land ja nicht machen lassen wollen, so Gurgiser. Die „Geheimniskrämerei des Landes“ verstärke das Misstrauen der Betroffenen und ersticke alle Versuche, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.

Mittlerweile habe das Land sich bereit erklärt, die geforderten Daten kommende Woche zu übermitteln.

„Das Inntal nicht opfern!“

Rund 200 Menschen nahmen an der Veranstaltung teil, auch Vertreter des Landes waren anwesend. Die Debatte verlief emotional. Die Teilnehmer kamen aus dem Raum vorderes Zillertal, Strass, Kramsach bis Wörgl, auch mehrere Bürgermeister seien anwesend gewesen. Der Gefahrenzonenplan sei kein lokales Problem, sondern betreffe das gesamte Inntal. „Es gibt ja dort auch andere Probleme, Stichwort Luftsanierungsgebiet, jetzt noch die Gefahrenzone dazu“, sagte Gurgiser, „man darf das Inntal nicht opfern!“

Die IG Inntal fordert neben der Datentransparenz auch eine Evaluierung menschlicher Eingriffe in den Naturraum, z.B. durch Kraftwerke und die Wirkung natürlicher Wasserspeicher. Auch alte Chroniken sollen ausgewertet werden. Die IG Inntal fordert auch eine Überarbeitung des derzeitigen Gefahrenzonenplanes.