Ärzte in Bezirksspitälern fühlen sich ignoriert

In der Diskussion über das neue Ärztearbeitszeitgesetz steigt in den Bezirkskrankenhäusern der Frust. Die dort von der Arbeitszeitbeschränkung betroffenen Ärzte fühlen sich im Stich gelassen. Das Land hat bisher nur mit den Ärzten der TILAK-Krankenhäuser über Maßnahmen verhandelt.

Rund 600 Ärzte sind in den Bezirkskrankenhäusern in Zams, Reutte, St. Johann, Kufstein, Schwaz und Lienz beschäftigt. Anders als bei den Kollegen in den TILAK-Spitälern habe es von den Krankenhausträgern noch kein Angebot für durch das Arbeitszeitgesetz bedingte Gehaltseinbußen gegeben, sagt Ärztesprecher Bernhard Heinzle.

„Keine Wertschätzung für die Peripherie“

„Man hat das Gefühl, in den Köpfen der Politiker besteht das Gesundheitswesen nur aus der TILAK und aus dem Klinikwesen in Innsbruck und um Innsbruck herum. Das frustriert natürlich sensationell, vor allem weil die Krankenhausträger eigentlich nicht nachziehen oder auf uns zugehen. Man hat auch überhaupt kein Gefühl der Wertschätzung, vor allem in den peripheren Häusern, für die Arbeit, die wir leisten“, so Heinzle.

Sprecher: „Problem: Keiner haftet“

Das Problem mit der Arbeitszeitbeschränkung sei noch lange nicht gelöst. In vielen Abteilungen würden Ärzte fehlen. Passiert sei laut Heinzle wenig: „Man hat das Gefühl, dass es keinen Druck gibt, das Gesetz umzusetzen, da in den peripheren Häusern privat keiner haftbar ist, wenn die Arbeitszeiten überschritten werden.“

Protestmaßnahmen seien derzeit nicht geplant, über Betriebsversammlungen werde bereits nachgedacht, sagt der Sprecher der Ärzte in den Bezirksspitälern.

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