Abschusspakete statt Jagdpacht in Innsbruck

Die Stadt Innsbruck geht bei der Vergabe ihrer Eigenjagden neue Wege. Anstatt die Reviere zu verpachten, betreibt die Stadt die Jagden künftig selber und verkauft Abschüsse. Das sei im Sinne der Chancengleichheit für interessierte Jäger. Die Opposition befürchtet, dass der neue Weg teurer kommt.

Die Stadt Innsbruck verfügt insgesamt über drei Jagden. Das Jagdgebiet Höttinger Alm, Achensee und das Samertal im Karwendel. Die Jagd im Samertal wurde bisher um kolportierte 42.000 Euro im Jahr verpachtet. Künftig betreibt die Stadt Innsbruck diese Jagd wieder selber.

Erste Jagdpakete verkauft

Neu ist dadurch, dass die Stadt nun Abschusspakete verkauft. Konkret heißt das, dass der Jäger oder die Jägerin ein Paket mit einer bestimmten Stückzahl an Wild erwirbt, das dann innerhalb eines Jahres geschossen werden kann. Zwei Jagdpakete für drei Jahre wurden bereits nach diesem Modell verkauft - eines für 27.000 Euro pro Jahr, eines für 12.500 Euro pro Jahr.

Samertal

ORF

Das Samertal

Zweifel an Wirtschaftlichkeit

Die Stadt geht davon aus, dass der Verkauf derartiger Pakete gleich viel Geld einbringen wird wie die Pacht. Anfangs zugestimmt, hat die Opposition jetzt aber große Zweifel, wie Franz Xaver Gruber (ÖVP) sagt: „Bei der jetzt stattgefundenen Vergabe fürchte ich, dass die Stadt Innsbruck nicht jene Einnahmen lukrieren kann, die sie erreichen sollte, weil größere Ausgaben im Bereich des Personals notwendig sein werden“, meint Gruber. Denn die Mitarbeiter der Stadt müssten mehr Stunden arbeiten im Vergleich zu einer Verpachtung.

Förster macht Arbeiten in der Freizeit

Diesen Mehraufwand werde ein städtischer Bediensteter in seiner Freizeit unentgeltlich übernehmen, argumentiert Bezirksforstinspektor Andreas Wildauer: „Der Großteil wird am Wochenende in der Freizeit passieren. Der zuständige Förster wohnt in der Nähe. Er würde am Wochenende privat dort hineinschauen und die notwendigen Jagdschutzaufgaben übernehmen.“

Jagd soll durch Pakete leistbarer werden

Für Gruber von der ÖVP ist es ein bedenklicher Weg, wenn Mitarbeiter des Stadtmagistrats in ihrer Freizeit ehrenamtlich derartige Aufgaben übernehmen. Es müsse auch geklärt werden, in welchem Bereich versicherungstechnisch Vorkehrungen zu treffen seien.

Die Stadtregierung argumentiert, dass Jagdabschusspakete transparenter und im Sinne der Chancengleichheit seien. Damit sollen sich mehr Jäger und Jägerinnen die Jagd wieder leisten können.