Immer mehr schaffen nicht einmal Privatkonkurs

In Tirol steigt die Zahl der Privatkonkurse nur mehr langsam. Was zunächst wie eine positive Nachricht klingt, ist genau das Gegenteil. Die Zahl jener Menschen nimmt nämlich zu, die nicht einmal die Voraussetzungen für einen Privatkonkurs erfüllen.

Betroffen sind vor allem Personen, die nicht nur überschuldet sind, sondern auch ihre Arbeit verloren haben. Insofern ist die derzeit hohe Arbeitslosenquote auch in Tirol bei der Schuldnerberatung spürbar.

Delogierung als letzte Konsequenz

er Anteil der arbeitslosen Klientinnen und Klienten liege in Tirol bei etwa 34 Prozent. 27 Prozent seien gescheiterte Selbständige. Die durchschnittliche Schuldenhöhe liege bei 80 000 €. Dabei geht sich finanziell für viele nicht einmal mehr ein Privatkonkurs aus. Dieser setzt nämlich voraus, dass zehn Prozent der Schulden nach sieben Jahren Existenzminimum zurückgezahlt werden können. Ist dies nicht möglich, kommt auch kein Privatkonkurs zustande. Das bedeutet für die Betroffenen zum Teil Pfändungen und Delogierungen.

Aufhebung der Mindestquote gefordert

Seitens der Schuldnerberatung kritisiert man, dass es nur noch in Österreich und Tschechien eine Mindestquote für den Privatkonkurs gibt. Der Grund dafür sei das Nein der Banken zu einer dafür notwendigen Gesetzesänderung. Dabei sei so manche Bank selbst in jüngster Vergangenheit durch Milliarden-Hilfspakete über Wasser gehalten worden, ruft man bei der Schuldnerberatung in Erinnerung.

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