Lawinen: So gefährlich wie selten zuvor

Dramatisch gestiegen ist heuer die Zahl der Lawinentoten. Österreichweit kamen seit dem ersten November vergangenen Jahres 16 Menschen ums Leben. Laut Experten bleibt die Lage höchst angespannt.

Die meisten Todesopfer nach Lawinenabgängen gab es heuer mit neun Toten in Tirol. Zuletzt starb ein 18-jähriger Einheimischer nach einem Lawinenabgang in Kitzbühel mehr dazu in Nach Lawinenunglück verstorben. Im Winter 2013/2014 sind in Tirol sieben Menschen bei Lawinenabgängen getötet worden.

Völlig andere Situation als letztes Jahr

Im vergangenen Jahr sei der Schneedeckenaufbau deutlich stabiler gewesen als heuer, erklärt Peter Veider, der Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung. Die derzeitige Lawinensituation sei auch von erfahrenen Tourengehern fast nicht einzuschätzen. Daran werde sich im laufenden Winter auch nichts mehr ändern.

Peter Veider rät, angesichts der besonders instabilen Schneedecke, sich bei Touren noch defensiver zu verhalten als sonst oder überhaupt auf Skitouren zu verzichten. Hänge mit 30 Grad und mehr Neigung sollten nicht befahren werden. Es gäbe etliche Routen die im vergangenen Jahr keine Gefahr dargestellt hätten, heuer aber durch den labilen Schneedeckenaufbau zur tödlichen Falle werden können, so Veider.

Lawinenwarndienst spricht von Rekordperiode

Eine derart lange Periode mit anhaltender Gefahrenstufe drei habe es in den vergangenen 25 Jahren nicht gegeben, betont Rudi Mair vom Lawinenwarndienst gegenüber ORF Tirol. Grund dafür sei, dass ergiebige Schneefälle, die zur Entladung der Schneedecke beitragen würden, ausbleiben. Vielmehr sorgen regelmäßige geringe Neuschneezuwächse verbunden mit Wind zu neuen Verfrachtungen. Die Lawinenhänge werden sozusagen nachgeladen.

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