Arbeitslosenzahl steigt um 5,3 Prozent

Laut neuesten Daten des Sozialministeriums ist die Zahl der Arbeitslosen in Tirol im Jänner 2015 gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent gestiegen. Insgesamt waren im Jänner 24.859 Personen ohne Arbeit. Somit liegt die Arbeitslosenquote in Tirol bei 7,1 Prozent.

Anstiege bei den Arbeitslosenzahlen gab es in allen Altersgruppen, ausgenommen bei den 15- bis 19-Jährigen. Bei den arbeitslosen 20- bis 24-Jährigen gab es ein Plus von acht Prozent, bei den Personen über 50 Jahren gab es bei der Zahl der Arbeitslosen einen Anstieg von 11,9 Prozent. Bei den 25- bis 49-Jährigen gab es einen Anstieg um 2,8 Prozent (um 404 auf 14.846 Personen).

Großteil hat Lehr- oder Pflichtschulabschluss

40,5 Prozent der arbeitslos gemeldeten Personen haben nur einen Pflichtschulabschluss, 44,9 Prozent haben eine Lehrausbildung, 5,5 Prozent eine höhere Ausbildung und vier Prozent einen akademischen Abschluss. Nach Regionen betrachtet kommt es bis auf Landeck mit einem Minus von drei Prozent in allen anderen Bezirken zu Zuwächsen.

Anstieg bei offenen Stellen

Bei den offenen Stellen gab es einen Anstieg um 11,4 Prozent, bei den offenen Lehrstellen sogar um 15 Prozent. Aber auch bei der Zahl der Lehrstellensuchenden gab es einen leichten Anstieg um 3,4 Prozent. Bei der Zahl der Schulungsteilnehmer gab es einen leichten Rückgang um 0,7 Prozent.

Österreich: Arbeitslosenquote steigt auf 10,5 Prozent

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Jänner erneut gestiegen. Inklusive der AMS-Schulungsteilnehmer waren Ende Jänner in Österreich 472.539 Personen auf Arbeitssuche, ein Anstieg von 5,1 Prozent. Nach nationaler Definition stieg die Arbeitslosenquote um 0,8 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent - mehr dazu in - Arbeitslosenquote steigt auf 10,5 Prozent

Arbeitslandesrat Johannes Tratter (ÖVP) sieht in den aktuellen Arbeitslosenzahlen zwar keinen Grund zur Entspannung, doch eine Verringerung der Abwärtsspirale: „ Dies dürfte neben saisonalen Entwicklungen auch auf die verstärkten und gemeinsamen Bemühungen seitens des Landes und des AMS zurückzuführen sein, Menschen (wieder) in Beschäftigung zu bringen.“, so Tratter.

Opposition nimmt Regierung in die Pflicht

Die Oppositionsparteien Liste Fritz und FPÖ Tirol sehen die schwarz-grüne Landesregierung in der Pflicht: „Das Land Tirol kann selbst viel mehr tun, es steht direkt als Arbeitgeber in der Pflicht und indirekt dadurch, dass es für die Rahmenbedingungen wie Gesetze und Förderungen zuständig ist“, so Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz. „Wo bleiben die von Schwarz und Grün groß angekündigten wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen? Bereits im Jänner 2014 wurden Konjunkturmaßnahmen angekündigt, doch bisher ist nichts wahrnehmbar“, kritisiert FPÖ-Landtagsabgeordneter Heribert Mariacher.

Der ÖGB sieht in den aktuellen Arbeitsmarktdaten seine Forderung nach einer raschen Lohnsteuersenkung bestätigt. "Der Konsum braucht einen Schub, nur so kommt der Tiroler Arbeitsmarkt wieder in Schwung. Zudem sehen wir die Notwendigkeit, weiter in die soziale Infrastruktur und der Aus- und Weiterbildung zu investieren“, so Tirols ÖGB-Vorsitzender Otto Leist.

Die SPÖ nimmt in einer Reaktion auch die Landes- und Gemeindepolitik in die Pflicht, Arbeitsplätze zu schaffen. SPÖ-Chef Ingo Mayr fordert erneut ein Konjunkturpaket: „In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation muss die Politik Geld in die Hand nehmen. Ein Beispiel ist die von der SPÖ längst geforderte Winterbauoffensive.“, sagt Mayr. Er fordert weiters eine Steuerentlastung, die die Wirtschaft ankurble und so Arbeitsplätze schaffe.