17.000 kamen zum Schleicherlaufen

Das Schleicherlaufen in Telfs hat am Sonntag 17.000 Zuschauer angelockt. Laut Polizei ist erfreulicherweise alles friedlich verlaufen. Bis zum Sonntagabend gab es keine Zwischenfälle zu vermelden. Rund 500 Fasnachtler spielen beim Telfer Schleicherlaufen eine aktive Rolle.

Das bunte Treiben in der Marktgemeinde findet alle fünf Jahre statt und hat die heiße Phase der Tiroler Fasnachtsbräuche eingeläutet. Die zentralen Figuren sind die „Schleicher“, die zum Klang schwerer Schellen einen rituell anmutenden Tanz vollführen. Dabei trägt jeder einen von ihm individuell gestaltenden Hut, die Gesichter der Schleicher sind hinter Masken aus feinen Drahtgittern verborgen.

Die „Wilden“ sind ebenfalls einzigartige Telfer Protagonisten. Sie tragen Holzmasken und Gewänder aus Baumbart, einer Baumflechte. Beide Figuren dürften auf kultisch-rituelle Wurzeln zurückgehen. Aber auch andere teilnehmende Gruppen wie die „Bären“ und „Laninger“ sollen sich bis ins frühe 19. Jahrhundert nachweisen lassen.

Ursprung liegt im Dunkeln

Einer weitverbreiteten Theorie zufolge werden die Fasnachtsbräuche als Überbleibsel vorchristlicher Rituale betrachtet. Ihr tatsächlicher Ursprung liegt jedoch im Dunkeln. Wirklich gesicherte Überlieferungen gibt es erst seit der frühen Neuzeit.

Der erste Hinweis auf ein Maskentreiben in Telfs stammt aus dem Jahr 1571. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhält der Telfer Fasnachtszug jene Gestalt, die bis heute im Wesentlichen beibehalten worden ist. Seit 1890 wird das „Schleicherlaufen“ alle fünf Jahre abgehalten. Seit 2010 ist das Schleicherlaufen Teil des immateriellen Nationalen UNESCO-Kulturerbes.