Osttiroler sucht Beweise am Cerro Torre

Der Osttiroler Extrembergsteiger Toni Ponholzer will den Cerro Torre in den südamerikanischen Anden auf der sogenannten Mastri-Egger-Linie besteigen. Mit dieser Besteigung will er beweisen, dass ein Osttiroler den Berg als Erster bestiegen hat.

Der Cerro Torre gilt aufgrund der Wetterlage als einer der schwierigsten Berge der Welt. Seit 1959 umgibt ihn ein Rätsel: Der Osttiroler Toni Egger verunglückte dort tödlich und es gibt keinen Beweis, dass er gemeinsam mit dem Italiener Cesare Maestri die Erstbesteigung geschafft hat. Die Kamera mit dem Gipfelfoto wurde nie gefunden.

Seit seiner Kindheit beschäftigt das Rätsel den Osttiroler Extrembergsteiger Toni Ponholzer. Schon mit sechs Jahren habe er gesagt, „da will ich einmal hoch“. Jetzt macht er sich gemeinsam mit seinem Freund Peter Ortner auf um das Rätsel in Patagonien zu lösen.

Messner zweifelt an Erfolg von Egger

Selbst hoch angesehene Bergsteiger bezweifeln, dass Toni Egger je am Gipfel des Cerro Torre stand. Der Südtiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner sagt, die Wand sei bis über 90 Grad geneigt und damit sei ein Hochgehen damals unmöglich gewesen und heute noch nahezu unmöglich.

Ponholzer kontert, man könne nicht eine Aussage tätigen und diese Route nicht klettern. Sein Bestreben sei jetzt, die Nordwand bis zum Gipfel zu Ende zu klettern in der Hoffnung, Haken oder restliche Seile zu finden. Nach einem 27 Kilomter langen Anmarsch gebe es die 1.300 Meter hohe Wand, Fels und Eis gemischt. Objektiv sei sie wegen Eisschlags nicht ungefährlich, „da sollte man schauen, so schnell wie möglich durchzusteigen“. Es gehe aber nur, wenn die Wandverhältnisse passen würden und das Wetter entgegenkomme.

Fast immer schlechtes Wetter am Cerro Torre

Der 3.128 Meter hohe Cerro Torre gilt als extrem gefährlicher Berg. Nur an wenigen Tagen im Jahr herrscht Schönwetter um den Gipfel zu erklimmen. Toni Ponholzer war schon 14 Mal dort und arbeitete auch bei der Besteigung von David Lama mit. Die berüchtigte Maestri-Egger Linie hat aber noch niemand geschafft. Am Dienstag sind Toni Ponholzer und Peter Ortner nach Südamerika aufgebrochen.