Neues Tattoo an Ötzis Brustkorb entdeckt

Wissenschafter haben mittels einer nicht-invasiven fotografischen Technik eine bislang unbekannte Tätowierung auf der Gletschermumie „Ötzi“ entdeckt. Das gefundene Tattoo soll neue Einblicke in die Bedeutung von Tätowierungen in vorgeschichtlicher Zeit liefern.

Die neu entdeckte Zeichnung auf Ötzis Körper steche vor allem durch ihre Lage auf der rechten unteren Seite des Brustkorbs heraus, heißt es in einer Aussendung der Europäische Akademie in Bozen (EURAC). Die anderen Tätowierungen befinden sich auf dem unteren Rücken und den Beinen zwischen Knie und Fuß. Die 61 vorgefundenen Hautzeichen auf Ötzis bestehen großteils aus parallel verlaufenden Linien, aber auch zwei Kreuze wurden entdeckt. Einige Wissenschafter vermuteten bisher, dass es sich bei den Tattoos um eine Art Akupunktur handle, hieß es seitens des Forscherteams.

Das Brustkorbtattoo soll nun ein weiteres Puzzlestück bei der Erörterung der Frage, ob prähistorische Tätowierungen eine therapeutische, symbolische oder religiöse Bedeutung hatten, liefern. Verschiedene Studien haben seit dem Fund der Gletschermumie deren Hautzeichnungen untersucht. Mit einer eigenen Fototechnik sei es nun gelungen, alle Tätowierungen des Mannes aus dem Eis sichtbar zu machen, teilte das Institut mit.

Aufnahmen in unterschiedlicher Wellenlänge

Jedes Foto der Mumie sei sieben Mal aufgenommen worden, jedes Mal mit einer anderen Wellenlänge. „So konnten wir die verschiedenen Tiefen abdecken, in denen sich jeweils das für die Tattoos verwendete Kohlepulver abgesetzt hatte“, erklärte Marco Samadelli, Wissenschafter vom EURAC-Institut.

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