„Snow-Farming“ soll Skisaison sichern

Der zumindest bis jetzt eher schneearme Winter sorgt in manchen Skigebieten für einige Sorgenfalten. Die Schneekanonen laufen auf Hochtouren, und zwar teilweise schon für die nächste Saison. „Snow-Farming“ heißt jene Methode, bei der Schnee über den Sommer in Depots gelagert wird. Immer mehr Skigebiete bedienen sich dieser Technik.

Im Skigebiet Sölden wird „Snow farming“ schon seit vielen Jahren als Nebeneffekt des Gletscherschutzes betrieben, sagt Eberhard Schultes, technischer Leiter bei den Bergbahnen Sölden. Am Ende der Skisaion wird der verbliebene Schnee am Gletscherrand mit Pistenraupen zusammengeschoben und so wie Teile des Gletschers gegen das Abschmelzen abgedeckt.

Im Herbst mit Unterbau der Pisten starten

Insgesamt zwischen vier und fünf Hektar werden mit weißem, Sonne reflektierendem Vlies zugedeckt. Rund 80 Prozent des deponierten Schnees bleiben meist am Ende des Sommers übrig und können auf den Pisten verteilt werden, sagt der technische Direktor der Bergbahnen Walter Siegele. Im Herbst sei man auf kalte Temperaturen und Schneefälle angewiesen und somit von der Natur abhängig. Aber mit dem „Schnee von gestern“ könne man bereits früh einen sehr guten Unterbau der Pisten anlegen, meint Siegele weiter.

Rund 50.000 Euro kosten laut Bergbahnen jedes Jahr die Schneedepots. Der Aufwand lohne sich. Der Start der Skisaison am Gletscher im September sei dadurch besser planbar und man könne den Wintersportlern und Rennläufern für ihre Trainings beste Pistenverhältnisse anbieten.

Snowfarming

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Snowfarming am Gletscher.

Auch ohne Schneefall im November langlaufen

In der auf 1.200 Metern Seehöhe gelegenen Olympiaregion Seefeld setzt man in diesem Jahr erstmals auf „Snow farming“. Schneekanonen laufen bereits um das Depot mit rund 6.000 Kubikmeter Kunstschnee zu füllen, sagt der Direktor des Tourismusverbandes Markus Graf. Der vorproduzierte Schnee würde dann im Schatten des Gschwandtkopfs den ganzen Sommer über eingelagert. Im November soll damit eine zweieinhalb Kilometer lange Langlaufloipe garantiert werden um Freizeitsportlern und für Trainingslager eine perfekte Qualität bieten zu können.

Die Kosten seien mit 70.000 Euro überschaubar und eine, für die Tourismusbetriebe in der Region, wichtige Investition sagt Markus Graf. Weitere Schneedepots werden bereits angedacht. Es könne sein, dass in den kommenden Jahren noch mehr Schnee produziert werden müsse, da Schnee - wie es im Moment aussehe - schon fast eine Mangelware sei, argumentiert der Direktor des Tourismusverbandes Seefeld.

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