Scheuer kritisiert Fortpflanzungsgesetz

Die katholische Kirche kritisiert das neue Fortpflanzungs-Medizingesetz. Der Innsbrucker Bischof Manfred Scheuer appelliert an die Nationalratsabgeordneten, die Zustimmung zu einem Gesetz zu überdenken, das die Fortpflanzungsmedizin in Österreich deutlich liberalisieren soll.

Der Gesetzesentwurf erlaubt unter anderem die künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers, die sogenannte In-Vitro-Fertilisation, auch für lesbische Paare. Für die In-Vitro-Fertilisation wird auch die Eizellenspende erlaubt, genauso wie die Samenspende von Dritten. Bevor der Embryo in den Mutterleib verpflanzt wird, soll es in beschränkten Umfang auch die Möglichkeit zur Präimplantationsdiagnostik geben. Dabei wird untersucht, ob gewisse Krankheiten vorliegen.

Bischof Manfred Scheuer kritisiert, „bei der Präimplantationsdiagnostik werden embryonale Menschen aber erst hergestellt und das nur zum Zweck der Selektion.“ Außerdem stehe das Gesetz im Widerspruch zur UN-Kinderrechtskonvention, die besage, dass jedes Kind ein prinzipielles Recht auf Vater und Mutter habe. Kritik übt Scheuer auch an der Geschwindigkeit, mit der der Entwurf im Parlament beschlossen werden solle.

Kritik auch von Erzbischof Lackner

Die Geschwindigkeit und das Fehlen einer ausführlichen Diskussion kritisiert auch der Erzbischof von Salzburg, Franz Lackner. Man dürfe Anfang und Ende des Lebens nicht allein den medizinisch-technischen Möglichkeiten unterwerfen - mehr dazu in „Glaubenskrieg“ um Fortpflanzungsmedizin (salzburg.ORF.at). Über die Gesetzesnovelle soll am Mittwoch im Parlament abgestimmt werden, schon mit Februar soll das Gesetz dann in Kraft treten. Die Novelle des Gesetzes wurde notwendig, nachdem der Verfassungsgerichtshof vor einem Jahr das Verbot der künstlichen Fortpflanzung mittels Samenspende für lesbische Paare aufgehoben hatte.

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