Zwei Tiroler von brennender Fähre gerettet

Vor der Küste der griechischen Insel Korfu ist Sonntagfrüh eine Fähre in Brand geraten. Mittlerweile sind alle Passagiere vom Schiff gerettet worden, an Bord ist noch die Besatzung. Insgesamt befanden sich fünf Österreicher an Bord, zwei davon kommen aus Tirol.

Das Bangen um das Überleben eines Tirolers auf der brennende Fähre vor Kofu hat für seine Familie endlich ein Ende. Mehmet Ali Güyen wurde vom Hubschrauber gerettet und auf ein anderes Schiff geflogen. Er meldete sich sofort telefonisch. Die Familie ist überglücklich.

Inzwischen wurden alle Passagiere von Bord gerettet, darunter auch ein zweiter Tiroler. Eine Vorarlbergerin ist stark unterkühlt in ein Krankenhaus gebracht worden. Hoher Wellengang, beißender Rauch, Sturm und Kälte machten den Rettungseinsatz schwierig.

Leitstelle Tirol setzte Rettungskette in Gang

Der Brand auf der Fähre dürfte gegen 5.00 Uhr ausgebrochen sein. Der Tiroler Passagier verständigte seinen Bruder und dieser wiederum gegen 5.30 Uhr die Leitstelle. Diese nahm daraufhin mit dem Außenministerium sowie den griechischen und italienischen Behörden Kontakt auf.

Leitstelle Tirol

zeitungsfoto.at

Genau von diesem Platz wurde bei der Leitstelle Tirol die Rettungskette in Gang gesetzt

Alexander Narr - Leitstelle Tirol:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Laut Schilderungen des Tiroler Passagiers war die Situation am Schiff dramatisch. Der Brand habe sich sehr rasch ausgebreitet. Passagiere berichten auch von zu wenigen Rettungsbooten.

Bruder des Tirolers auf brennender Fähre Haci Güen

zeitungsfoto.at

Haci Güyen, der Bruder des Tirolers auf der brennende Fähre, wartete den ganzen Tag verzweifelt auf ein Lebenszeichen. Knapp nach Mittag hatte Haci Güyen den letzten Kontakt mit seinem Bruder, Mehmet Ali Güyen. Wieder und wieder versucht er ihn zu erreichen. Sonntagabend kam die erlösende Mitteilung - sein Bruder konnte vom Hubschrauber gerettet werden.

Insgesamt fünf Österreicher an Bord

Laut Zeugenschilderungen ist das Feuer in der Garage der Fähre ausgebrochen. Auf dem Schiff selbst sollen sich 478 Passagiere befunden haben. Die ersten Meldungen sprachen von 466 Personen. Laut Passagierliste waren unter den 478 Passagieren fünf Österreicher.

Rettung aus der Luft

Hohe Wellen und Wind bis Stärke acht behinderten lange Zeit die Evakuierung. Am späten Sonntagnachmittag lief die Evakuierung aus der Luft an. Rettungshelikopter holten die Passagiere paarweise von der brennenden Autofähre und flogen sie auf ein Schiff in der Nähe. Die Teams arbeiteten unter Hochdruck, um noch vor der Nacht möglichst viele Menschen in Sicherheit zu bringen. Der griechischen Regierung zufolge dauert allerdings jeder Hubschraubertransfer rund 15 Minuten. Sämtliche Passagiere sind mittlerweile von der Adria-Fähre „Norman Atlantic“ geborgen. An Bord sei nur noch die 71-köpfige Besatzung, sagte der italienische Premierminister Matteo Renzi am frühen Montagnachmittag in Rom. Mehr dazu in news.ORF.at

Bei der Fähre handelt es sich um die Norman Atlantic, die von der griechischen Linie ANEK gechartert wurde. Sie war am Weg von Patras in Richtung Ancona.

Link: