Land gibt mehr Geld für Wohnen aus

Rund 20 Millionen Euro mehr sieht das Budget des Landes für die Wohnbauförderung vor. Kritik übt Landeshauptmann Günther Platter an dem Zweckzuschuss des Bundes an die Länder. Die Bundesländer außer Wien könnten darauf nicht zugreifen, so Platter.

Fünf Jahre lang waren die Einkommensgrenzen für die Neubauförderung gleich geblieben, jetzt werden sie um 300 bis 600 Euro erhöht, je nach der Anzahl der Personen, die im Haushalt lebt.

Grafik Erhöhung der Einkommensgrenzen

Grafik/Land Tirol

Erhöhung der Einkommensgrenzen bei Neubauförderung

Besondere Förderung für Nachverdichtung

Weitere Punkte aus dem Maßnahmenpaket sind eine Erhöhung der Förderungen für verdichtete und nachverdichtete Bauweise. So ist künftig der Fixbetrag pro Quadratmeter förderbare Nutzfläche bei verdichteten Vorhaben um 20 bis 40 Euro höher. Die Nachverdichtung von Wohnobjekten wird besonders gefördert. So wird bei Vergrößerungen eines Wohnobjektes der Kostensatz von 700 Euro auf 1.400 Euro pro Quadratmeter vergrößerter und förderbarer Nutzfläche erhöht.

Der Kinderzuschuss wird neu gestaltet, indem für jedes Kind mit Familienbeihilfe im Haushalt ein Zuschuss gewährt wird, statt wie bisher ab dem dritten Kind. Schließlich wird die behinderten- und altengerechte Adaptierung der eigenen vier Wände forciert: Deshalb wird ab 1. Jänner 2015 der Einmalzuschuss von derzeit 15 auf 25 Prozent, der Annuitätenzuschuss von 25 auf 35 Prozent angehoben. Verbessert wird auch die Mietzins- und Annuitätenbeihilfe. Durchschnittlich wird die Beihilfe um 460 Euro pro Jahr angehoben. Insgesamt werden dafür jährlich rund 4,5 Millionen Euro an Mehrausgaben getätigt.

300 Millionen pro Jahr für Wohnen

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sagt, man gebe insgesamt jährlich 20 Millionen Euro mehr für Wohnen aus und habe damit 300 Millionen Euro für Wohnen in Tirol zur Verfügung.

Weitergeschrieben wird auch die Erfolgsgeschichte der Wohnhaussanierung. Diese einkommensunabhängige Sanierungsoffensive wurde um ein Jahr verlängert, auch deshalb, weil vor allem heimische Betriebe davon profitiert hatten. Auch im Wohnbau will man Akzente setzen, in den nächsten Jahren sollen 4.400 neue Wohnungen entstehen, die sich auch junge Menschen leisten können.

Platter kritisiert Bundeszuschuss

Kritik übt Landeshauptmann Günther Platter an dem Zweckzuschuss des Bundes an die Länder zur Finanzierung der Wohnbauförderung in der Höhe von 180 Millionen Euro. Platter sieht darin eine „Lex Wien“. Die anderen Bundesländer hätten „keine Chance“, die Gelder abzuholen, sagte Platter.

Die Vergabekriterien müssten so geändert werden, dass neben der Bundeshauptstadt auch die anderen Bundesländer die Gelder abholen könnten, erklärte Platter. Darauf habe man sich auch bei der Landeshauptleutekonferenz in der vergangenen Woche in Klagenfurt geeinigt. Auch die Finanzreferenten der Länder fassten daraufhin einen entsprechenden Beschluss.

Tirol sei derzeit „von den Voraussetzungen her“ nicht in der Lage die Gelder abzuholen, fügte der zuständige Wohnbaulandesrat Johannes Tratter (ÖVP) hinzu. Der Bund habe 1.000 Wohneinheiten mehr verlangt, dabei habe das Bundesland ohnehin schon zu viel. Die Kriterien seien auch so festgelegt worden, dass andere Bundesländer aus finanziellen Gründen nicht dazu in der Lage wären, argumentierte Tratter.

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