Werbeeffekt durch DFB-Trainingslager im Passeiertal

Durch das Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Passeiertal in Südtirol vor der WM wurden neue Gäste angesprochen. Das geht aus einer am Montag in Bozen präsentierten Studie zu den Auswirkungen des Trainingslagers auf den Tourismus hervor.

Durch das Traininslager der deutschen National-Elf im Mai vor der WM in Brasilien war das Passeiertal in den deutschen Medien ständig präsent. Vier von fünf Deutschen hätten durch Medienberichte von dem Trainingslager in Südtirol erfahren. 80 Prozent der Deutschen seien so auf das Tourismusland Südtirol aufmerksam geworden. Das zeigt eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts in Bozen. Positiv seien vor allem die Natur und die Landschaft in Erinnerung geblieben.

Investitionen haben sich gelohnt

300.000 Euro haben das Land und die Gemeinden des Passeiertales jeweils in das DFB-Lager investiert. „Wenn man bedenkt, dass ein Werbespot von 20 Sekunden im ZDF während der WM in Brasilien bis zu 170.000 Euro gekostet hat, dann sind die Ausgaben, die in Südtirol für das Trainingslager angefallen sind, sehr gut vertretbar“, sagt WIFO-Direktor Georg Lun.

Für den Südtiroler Tourismus ist Deutschland noch immer der wichtigste Markt. „Es konnten damit neue Kunden angesprochen werden. Der Anteil der Personen, die noch nie in Südtirol waren, aber sich in den nächsten zwölf Monaten vorstellen könnten, in Südtirol Urlaub zu machen, war bei denen, die vom Trainingslager gewusst haben, deutlich höher als bei jenen, die nichts vom Trainingslager mitbekommen haben“, so Studienautor Urban Perkmann.

Präsenz im Internet weckt Interesse bei Jungen

Besonders intensiv war die Berichterstattung nach einem Verkehrsunfall mit einem Schwerverletzten im Rahmen einer PR-Veranstaltung - mehr dazu in Unfall schockt DFB-Team in Südtirol. Auf die Beurteilung von Südtirol wirkte sich der Unfall laut Untersuchung nicht aus.

Die Studie mit 2.000 Befragten zeigte außerdem, dass das DFB-Trainingslager auch in den sozialen Netzwerken sehr häufig Thema war. „Die junge Bevölkerung bis 30 Jahre informiert sich mehrheitlich aus dem Internet. Das heißt, dass eine Präsenz im Internet dazu führt, dass man in der Lage ist, auch junge touristische Schichten anzusprechen und junge Gäste nach Südtirol zu bekommen“, meint WIFO-Direktor Lun.

Schauen, wo die National-Elf trainiert hat

Auch die Touristiker im Passeiertal sind vom Werbeeffekt durch den deutschen Fußball überzeugt. Ulrich Königsrainer vom Tourismusverein Passeiertal sagt: „Es sind in diesem Sommer sehr, sehr viele Gäste ins Passeiertal gekommen, um den Sportplatz und das Hotel, in dem die Nationalmannschaft genächtigt hat, anzuschauen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch in den nächsten Jahren davon profitieren werden.“

Die Imagewirkung für Südtirol in Euro zu messen, sei schwierig bis unmöglich, erklärten die Studienautoren.

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