Großprojekt: 240 Bettenhotel in Mutters

Bis zu 35 Millionen Euro braucht die Gemeinde Mutters für ein ehrgeiziges Großprojekt im Mittelgebirge bei Innsbruck. Direkt bei der Talstation der Muttereralmbahn soll ein Vier-Stern-Plus Hotel errichtet werden. Ein Familienhotel mit 240 Betten ist geplant.

Die Mittelgebirgs-Gemeinde Mutters will mit einem neuen Großhotel hoch hinaus. Direkt bei der Talstation der Mutteralmbahn ist das Vier-Stern-Plus Superior Familien-Hotel mit 240 Betten, Tiefgarage, Gastronomie, Wellness- und Freizeitangeboten geplant. Es soll die defizitäre Muttereralmbahn in wirtschaftlich bessere Zeiten führen und internationale Gäste anlocken. Zweifelsohne ein Großhotel mit kolportierten 30-35 Millionen Euro an Investition.

Baugrund Mutters Großhotel

ORF

Neue Gesetzesnovelle macht es möglich

12.000 Quadratmeter Grund sind dafür als Sonderfläche „Hotelbetrieb“ reserviert - Grund der örtlichen Gemeindeguts-Agrargemeinschaft. „Seit der Agrar-Gesetzesnovelle kann auch die Gemeinde darauf zugreifen“, sagt Bürgermeister Hans-Jörg Peer.

Die notwendigen Gemeinderatsbeschlüsse wurden mit Mehrheit abgesegnet. Von den 13 Gemeinderäten haben zwei dagegen gestimmt, zwei haben sich enthalten.

Schweigen über Investoren

Über die möglichen Investoren hüllt sich Bürgermeister Hans-Jörg Peer noch in Schweigen. Ein Betreiberunternehmen habe man jedoch bereits an der Hand. Es handelt sich um eine international tätige Hotel-Kette mit Sitz in Zürich, die Häuser in der Vier und Fünfsternktegorie führt.

Dass damit die Gemeinde - wie öfters bei solchen Großprojekten - zum Schluss auf einer Bettenruine sitzen bleibt, diese Gefahr sieht der Bürgermeister aber nicht. Die Frage würde sich insofern nicht stellen da die Umwegrentabilität für Dorf und Mittelgebirge offen ersichtlich sei, meint Bürgermeister Peer.

Weiteres Projekt „Muttererhof“

Zudem werde das Großvorhaben von der Raumordungsabteilung des Landes begleitet. Dass die Hotelstruktur in Mutters immer dünner wird, kann der Bürgermeister so nicht sehen. Der Leitbetrieb „Altenburg“ habe zwar zugesperrt, so Peer, allerdings stünden Verhandlungen an, mit dem „Muttererhof“ ein weiteres 120 Betten-Hotel zu realisieren.