Friseure plagen Nachwuchssorgen

Viele Tiroler Friseurbetriebe plagen massive Nachwuchssorgen. Sie bekommen kaum mehr Personal. Einst war Friseurin der Beruf Nummer eins bei Mädchen. Inzwischen scheint das nicht mehr so zu sein.

In Tirol gibt es etwa 400 Friseurbetriebe, sie beschäftigen derzeit rund 438 Lehrlinge bei sinkender Tendenz. Ob die jungen Menschen ihre Lehrzeit auch abschließen, ist allerdings fraglich. Viele werfen schon nach wenigen Monaten Lehre das Handtuch.

Beim Friseur

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Vielleicht ist das Image der Friseurin zu verzopft, vielleicht wurde es versäumt, den Beruf als attraktiv und vielseitig darzustellen. Faktum ist, dass viele Betriebe kaum das Personal finden, das sie brauchen. Das Problem der Lehrlingssuche ist auch bei der Wirtschaftskammer bekannt.

Clemens Happ

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Clemens Happ

Wert der Lehre vermitteln

Das Problem kenne man jedenfalls in der gesamten Branche, sagt Innungsmeister Clemens Happ. Er führt in Hall selbst einen Familienbetrieb mit neun Lehrlingen. Er sagt, in dem Beruf könne man sehr viel Unterschiedliches machen. Man müsse sehr kreativ sein und fachlich sehr viel können. Das seien sicher auch gute Instrumente um junge Menschen zu motivieren. „Wir müssen den jungen Menschen und den Eltern vermitteln, dass die Lehre etwas ganz Wertvolles ist und dass man nach der Lehre beruflich keine Grenzen hat.“

An der Bezahlung allein dürfte der Mangel an Interessenten auch nicht liegen. Nach der Lehre verdient eine fertige Friseurin ab 1.300 Euro brutto plus Trinkgeld.