Illegale Tabletten in Tirol abgefangen

Die Polizei hat bei einer Kontrolle in Stans suchtmittelhältige Medikamente im Wert von 25.000 Euro sichergestellt. Der aufgeklärte Fall zeigt, wie vernetzt der Handel mit illegalen Medikamenten funktioniert.

Polizisten aus Schwaz haben vergangene Woche den Lenker eines Lieferwagens mit ungarischem Kennzeichen auf einem abgeschiedenen Parkplatz in Stans kontrolliert. Sie entdeckten im Laderaum mehrere Kartons mit Medikamenten. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um suchtmittelhältige Medikamente sowie Medikamente mit psychotropen, also bewusstseinsbeeinflussenden, Inhaltsstoffen. Der 21-Lenker wurde vorübergehend festgenommen.

Von Ungarn über Tirol nach Skandinavien

Um Zuge der weiteren Ermittlungen zeigte sich, wie die Tabletten durch ganz Europa transportiert werden. Die verbotenen Medikamente hätten in Tirol nur umgeladen und mit einem aus Italien kommenden Sattelzug - ebenfalls mit ungarischem Kennzeichen - nach Skandinavien transportiert werden sollen.

Sieben weitere Transporte

Dem 21-Jährigen konnten laut Polizei sieben weitere Straftaten nachgewiesen werden, bei denen es sich jedes Mal um verbotene Medikamentenlieferungen in etwa gleichem Umfang nach Schweden handelte. In drei Fällen sei auch der 58-jährige Vater des Mannes in den Weitertransport involviert gewesen. „Der 58-Jährige hat sich nach der Festnahme seines Sohnes selbstständig bei der Polizei gestellt“, sagte Hundertpfund.

Anzeigen nach Suchtmittelgesetz

Die drei Ungarn wurden nach Angaben der Ermittler im Auftrag der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Alle drei werden wegen des Verdachts des Verbrechens nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt.

Bei den Medikamenten handle es sich um „Tramadol“ und „Xanax“, die in Österreich nicht im Handel erhältlich seien, teilte die Exekutive mit. Proben der sichergestellten Medikamente würden zur Zeit von der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) und den auf den Verpackungen ausgewiesenen Erzeugerfirmen untersucht, um herauszufinden, ob die pharmazeutischen Artikel echt seien.