Holzer nimmt erneut Everest in Angriff
Österreichischer Wettkletterverband/H. WIlhelm
Diesmal will der Osttiroler den höchsten Berg der Welt von der chinesischen Seite angehen. Nach dem tragischen Unglück am 18. April 2014 im Khumbu-Eisbruch hatten Sherpas von der nepalesischen Regierung mehr Geld für Verletzte und höhere Zahlungen an ihre Familien im Todesfall gefordert und diese auch zugesagt bekommen. Trotzdem entspannte sich die Situation nicht, die Expedition musste abgebrochen werden. Mehrere Sherpas wollten aus Respekt vor ihren toten Freunden und Familienangehörigen in dieser Saison nicht weiter gehen.
Ohne Sherpas wären kaum Expeditionen möglich
Die Unterstützung von Trägern und lokalen Bergführern ist für die Everest Expeditionen immens wichtig. Vermehrt kommt es zu Aufständen unter den Sherpas wegen des hohen Risikos und der geringen Bezahlung, heißt es von Seiten der Sherpas. Westliche Bergführer beäugten den Protest kritisch und berichteten, es sei vor allem um Politik gegangen. Radikale Gruppen hätten die Tragödie am Everest benutzt, um ihren Einfluss auszubauen, schreibt etwa der US-Bergsteiger Greg Paul.
Gerald Lehner
Großes alpinistisches Vorhaben
Der Osttiroler will nun als zweiter blinder Mensch den Gipfel des 8.848 Meter hohen Berges besteigen. Aufgrund einer Netzhauterkrankung ist Holzer seit seiner Geburt blind. Das hält ihn aber nicht vom Bergsteigen ab. Sechs der „Seven Summits“, der sieben höchsten Gipfel aller Kontinente, hat er bereits bewältigt. Der Mount Everest fehlt noch.
Zweiter Versuch startet im Frühjahr
„Ich mache 200 Touren und 200.000 Höhenmeter im Jahr. Drei Tage Nichtstun ist das Maximale für mich,“ so der Alpinist. Einer seiner Bergkameraden wird der österreichische Heeresbergführer Wolfgang Klocker sein, der schon heuer im Everest-Team war. Am 6. April will Andy Holzer seine Expedition starten. Der Gipfelanstieg ist für Mai geplant.