Erbe eines Serfausers hilft Kindern in Afrika
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Der Bauer Josef Marth lebte in der Tourismushochburg Serfaus ein äußerst bescheidenes Leben. Er verzichtete auf jeden Luxus, investierte in sein altes Haus nur das Allernötigste und legte das ersparte Geld auf die Bank, um es nach seinem Tod wohltätigen Organisationen, wie dem Tiroler Verein „Kindern ohne Chance“, zu vererben.
„Josef Marth wollte gesichert haben, dass das Geld nicht für irgendwelche Verwaltungszwecke verwendet wird, sondern dass es dort ankommt, wo es dringend benötigt wird. Vor allem hat ihm der Gedanke gefallen, dass Kindern landwirtschaftliche Fähigkeiten beigebracht werden, Schulbildung und regelmäßiges Essen bekommen“, sagte sein Notar Philipp Schwarz.
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Bildung gibt Kindern eine Chance
Seit sechs Jahren hilft der Verein „Kindern eine Chance“ in Uganda und hat Schulen, Lehrwerkstätten und Behinderteneinrichtungen gebaut. In Lubajja ist nun das „Josef Marth Educational Center“ mit einem Kindergarten, einer Grundschule mit zehn Klassenzimmern und einem Internat errichtet worden. „Man kann sich kaum vorstellen, mit wie wenig man in Uganda wahnsinnig viel bewirken kann. ‚Kindern eine Chance‘ hat mittlerweile acht Schulen, eine davon ist die Josef-Marth-Schule. Bildung ist der Schlüssel zu Entwicklung“, sagte Stefan Pleger, Gründer von ‚Kindern eine Chance‘.
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Aber nicht nur das Geld von Josef Marth kam nach Uganda, auch seine Kuhglocke hat die Reise nach Afrika angetreten. Weil die Kühe in Afrika keine Glocken tragen, erhielt sie eine ganz neue Funktion. Die Kuhglocke aus dem Tiroler Oberland wurde in der Josef-Marth-Schule in Uganda zur neuen Schulglocke. „Es ist sehr imponierend, dass Josef Marth, der so sparsam gelebt hat, über seinen Tod hinaus in Uganda so viel bewirken kann. Ich glaube, es hätte ihm Freude gemacht, zu sehen, was da in seinem Namen entstanden ist“, so Pleger.