Baustart für Gemeinschaftskraftwerk Inn

In dieser Woche wird mit dem Bau des Gemeinschaftskraftwerks Inn (GKI) an der Grenze zwischen Tirol und der Schweiz begonnen. Die landeseigene Tiwag, die Schweizer Engadiner Kraftwerke AG und die Verbund AG werden in das GKI im Oberen Gericht 461 Mio. Euro investieren.

Das Kraftwerk soll jährlich rund 400 Gigawattstunden erzeugen. „Gemeinsam mit unseren Partnern realisieren wir das derzeit größte Laufwasserkraftprojekt Österreichs“, sagte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Bruno Wallnöfer bei der Pressekonferenz anlässlich des Spatenstiches. Dieser erfolgt am 14. November. Im Laufe des Jahres 2018 soll dann der reguläre Betrieb aufgenommen werden. Die drei Partner sollen nach der Fertigstellung des Kraftwerks Strombezugsrechte je nach Anteilen an dem Kraftwerk bekommen. Im Sommer 2014 habe die Tiwag die Mehrheit am Projekt übernommen und halte nun 76 Prozent, erklärte Wallnöfer.

Platter: „Schritt Richtung Stromautonomie“

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bezeichnete den Baubeginn als „historischen Tag für die Wasserkraft in Tirol“. „Es ist das erste große Kraftwerksprojekt seit der Fertigstellung der Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz im Jahr 1981“, meinte der Landeshauptmann. Dies sei ein deutlicher Schritt in Richtung der Stromautonomie Tirols im Jahr 2030, fügte Platter hinzu.

Bei Ovella

Grafik GKI

Grafik des GKI

Das Ausleitungs-Laufwasserkraftwerk soll sich über das Gebiet von acht Gemeinden erstrecken. In Ovella im schweizerisch-österreichischen Grenzgebiet werde eine Wehranlage den Inn auf einer Länge von 2,6 Kilometern aufstauen und das Wasser anschließend in einen 23 km langen Triebwasserstollen leiten, erklärte Tiwag-Vorstandsdirektor Johann Herdina. Im Krafthaus Prutz/Ried soll schließlich der Strom erzeugt werden.

Biotope, Schotterbänke und Schilfzonen

Auch aus ökologischer Sicht sei das GKI „besonders“, weil es „ökologische Vorteile generiere“, sagte GKI-Geschäftsführer Peter Loidl. Das Gesamtprojekt trage zur Reduktion der derzeitigen Schwallbelastung am oberen Inn bei. Außerdem sollen zur weiteren Verbesserung des ökologischen Zustands verschiedene Maßnahmen, wie ein Biotop, Schotterbänke, Schilfzonen und ein Auwald, umgesetzt werden, erklärte Loidl.

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