Flüchtlingsbetreuung durch neue Gesellschaft

Ab Anfang nächsten Jahres wird die Flüchtlingsbetreuung durch eine neue landeseigene Gesellschaft organisiert. Durch die neue „Soziale Dienste GmbH“ soll es einfacher sein, einheitliche Standards in der Betreuung, Verpflegung und Unterkunft umzusetzen.

Hintergrund für die Neugründung ist, dass die bisherige Flüchtlingskoordination des Landes nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entsprochen habe. In einer Aussendung des Landes ist von „einem Flickwerk an Zuständigkeiten, Dienstverhältnissen und Aufgabengebieten“ die Rede. Die Verantwortlichen erhoffen sich durch die neue Struktur mehrere Vorteile. „Mit der ‚Sozialen Dienste GmbH‘ sollen nun die Zuständigkeiten geklärt, die Aufgabengebiete geschärft und eine klare Personalstruktur eingeführt werden“, sagt die zuständige Soziallandesrätin Christine Baur (Die Grünen) bei einer Pressekonferenz am Montag, bei der erste Details präsentiert wurden.

Besser auf Veränderungen reagieren

Mit der neuen Gesellschaft könne leichter auf Veränderungen im Flüchtlingswesen reagiert werden, denn es gibt immer wieder Phasen, in denen besonders viele Flüchtlinge kommen. Die neue Gesellschaft könne darauf besser reagieren, weil sie eine höhere Flexibiltät im Personaleinsatz und bei der Bereitstellung von Infrastruktur habe.

60 Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen

Die Dienstverhältnisse der derzeit etwa 60 Mitarbeiter der jetzigen Flüchtlingskoordination gehen auf die „Sozialen Dienste GmbH“ über. Bisher waren Bedienstete des Landes, über die Arbeitsmarktförderung sowie vom Roten Kreuz und der Caritas zur Flüchtlingsbetreuung herangezogen worden.

Landesrätinnen weisen Oppositionskritik zurück

Das Budget für die „Sozialen Dienste GmbH“ beträgt rund 15 Millionen Euro, wobei gut die Hälfte davon vom Bund finanziert wird. Sowohl Baur als auch Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) gehen davon aus, dass sich die durch die Gründung einer eigenen Gesellschaft entstehenden Mehrkosten aufgrund der klaren Struktur und einer gezielten Steuerung des Heimbetriebes amortisieren. Damit reagieren sie auch auf Kritik der Oppositionsparteien, die höhere Kosten durch die neue Einrichtung befürchten. Baur und Zoller-Frischauf weisen auch die Oppositionskritik zurück, wonach durch die neue Organisation das Flüchtlingswesen privatisiert werde. Die hoheitlichen Aufgaben würden beim Land bleiben, hießt es am Montag.

Für den Posten der Geschäftsführung haben sich 99 Personen beworben. Ab Mitte November gibt es die ersten Hearings. Mit 1. Jänner 2015 soll der oder die neue Geschäftsführerin eingestellt werden.