Übergriff auf Flüchtlingsheim geklärt

Die Polizei hat den Übergriff auf das Flüchtlingsheim Bürglkopf in Fieberbrunn geklärt. Sie machte vier junge Männer ausfindig, die auch geständig sind. Ein rechtsradikaler Hintergrund für die Tat liegt laut Verfassungsschutz nicht vor.

In der Nacht auf Mittwoch sollen mehrere Männer ausländerfeindliche Parolen vor dem Heim gerufen und Feuerwerkskörper gezündet haben - mehr dazu in Übergriff auf Asylwerberheim.

Pistole steckt im Schnee

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Eine Softgun wurde am Tatort vergessen

Auseinandersetzung um Handy

Auslöser der Tat war laut Auskunft der Männer eine Auseinandersetzung eines 17-Jährigen mit einem Asylwerber in einem Lokal in Fieberbrunn. Der Asylwerber soll dem Burschen das Handy gestohlen haben. Um seinen Unmut darüber zu zeigen, ging er mit drei Begleitern in der Nacht auf Mittwoch zum Asylheim Bürglkopf, wo die vier Männer ausländerfeindliche Parolen riefen und Feuerwerkskörper zündeten.

Softgun wurde nicht verwendet

Oberhalb des Asylheimes hätten die vier zunächst eine Zigarette geraucht. Dabei habe einer der Tatbeteiligten die mitgebrachte Softgun in den Schnee gesteckt. Anschließend seien sie zum nahe gelegenen Fußballplatz im Bereich des Asylheimes gegangen und hätten dort mit den lautstarken Störaktionen begonnen.

Quartier für Asylwerber Bürglkopf bei Fieberbrunn

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Der Vorfall hat die 130 Bewohner in dem Heim verschreckt und verängstigt

Nach einigen Minuten hätten die Tatverdächtigen mit einem Pkw den Tatort verlassen. Die Softgun sei dabei beim dortigen Stolleneingang im Schnee vergessen worden. Sie wurde bei der Störaktion, bei der keine Personen verletzt wurden, laut Polizei nicht verwendet.

Anzeige wegen gefährlicher Drohung

Ein rechtsradikaler Hintergrund der Tat besteht laut Polizei nicht. Eine ausländerfeindliche Gruppierung sei dafür nicht verantwortlich, hieß es in einer Aussendung. Die vier Verdächtigen werden bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck wegen gefährlicher Drohung auf freiem Fuß angezeigt. Der Asylwerber, der das Handy gestohlen haben soll, wurde einen Tag nach dem Zwischenfall - wie schon seit längerem geplant - abgeschoben.