Vorschläge gegen Mautflüchtlinge am Tisch

In Kufstein soll der Ausweichverkehr von Mautflüchtlingen mit einem Maßnahmenkatalog eingedämmt werden. Vor knapp einem Jahr war die Mautausnahme auf der Inntalautobahn zwischen der Grenze und der Ausfahrt Kufstein-Süd aufgehoben worden.

Der Verkehr hat seit dem Ende der Mautbefreiung im Dezember 2013 in Kufstein deutlich zugenommen. Speziell im Winter hat laut Verkehrszählungen an Sonntagen die Zahl der Autofahrer, die über die Bundesstraße die Grenze bei Kufstein überqueren, um 66 Prozent zugenommen. Auf der Innbrücke in Kufstein wurden knapp 20 Prozent mehr Autos gezählt. An Spitzentagen am Wochenende fahren bis zu 3.200 Autos mehr durch Kufstein.

Vorschlag: Abschaffen der Maut

Ein Verkehrsplanungsbüro hat nun im Auftrag der Landesregierung die Wirksamkeit und Machbarkeit von 40 verschiedenen Maßnahmen geprüft. Besonders stark würden demnach gesetzliche Maßnahmen wirken. Damit ist etwa die Einführung einer Maut auf Landesstraßen gemeint oder die generelle Abschaffung der Autobahnmaut, die durch eine Erhöhung der Mineralölsteuer ausgeglichen werden könnte. Sehr wirksam gegen den Ausweichverkehr bezeichnen die Experten auch eine Dreitages- oder eine Korridorvignette sowie All-Inclusive-Angebote im Tourismus, bei denen die Maut inkludiert ist.

Sperre von Ortsdurchfahrten nicht machbar

Als wirksam aber nicht machbar wird von dem Planungsbüro eine Sperre der Ortsdurchfahrten an Spitzentagen genannt. Bauliche Maßnahmen wie der Ausbau der Autobahnabfahrten oder Maßnahmen bei Landes- und Gemeindestraßen würden zwar Staus reduzieren, nicht aber den Vignetten-Ausweichverkehr an sich, so die Experten.

Gemeinsam nach Lösung suchen

Der Maßnahmenkatalog soll nun an die zuständigen Stellen im Verkehrsministerium in Wien, an die Regierung in Bayern, die Stadt Kufstein sowie die ASFINAG geschickt werden, sagt die zuständige Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe (Grüne). Sie kündigt an, gemeinsam mit diesen Stellen Maßnahmen umsetzen zu wollen.