Dreierlandtag tagt in Schwaz

In Schwaz hat am Dienstag ein Dreierlandtag stattgefunden. Am Programm der gemeinsamen Sitzung der Tiroler, Südtiroler und Trentiner Landtage stand unter anderem ein Antrag für eine direkte Zugverbindung zwischen Innsbruck und Lienz.

Die 106 Abgeordnete debattierten in Schwaz insgesamt über 21 Anträge aus den Bereichen Verkehr, Bildung und Gesundheit. Thema war auch die institutionelle Stärkung der Euregio – mehr dazu in Euregio soll mehr Bedeutung bekommen. Der „Dreierlandtag“ tritt alle zwei Jahre in einem der drei Mitgliedsländer zusammen, die erste Sitzung fand 1991 in Meran statt.

Andreas-Hofer-Lied wird nicht Landeshymne

Ein Antrag der Südtiroler Freiheitlichen, dass das „Andreas Hofer-Lied“ („Zu Mantua in Banden“, Anm.) künftig bei allen offiziellen Anlässen der Euregio gespielt und in Südtirol und im Trentino als offizielle Landeshymne eingeführt werden soll, fiel mehrheitlich durch. Das Gros der Mandatare sah keine Notwendigkeit darin, neben der offiziellen Europahymne für die Europaregion eine eigene Hymne einzuführen. Die Trentiner stimmten sogar geschlossen dagegen.

Euregio als inhaltlicher Schwerpunkt

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) bezeichnete in seiner Ansprache den Dreierlandtag als „europaweit einzigartig“ und zog Bilanz über das bisher Geleistete. Beispielsweise habe man es geschafft, der Euregio einen rechtlichen Rahmen zu geben, der auch von Europa anerkannt sei. Es gehe nun darum, die Euregio mit Inhalten zu füllen, erklärte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP): „Wir müssen die Euregio für die Menschen spürbar machen.“ Der Landeshauptmann des Trentino, Ugo Rossi, sagte, er habe für die Euregio den „Traum“, dass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, unabhängig von Ort und Sprache oder bürokratischen beziehungsweise finanziellen Hürden Schulen, Universitäten oder Spitäler zu besuchen.

Über formalen Umweg Osttirol-Zug „eingeschleust“

Über einen Abänderungsantrag kam dann auch – so die SPÖ in einer Aussendung - die gekappte Zugverbindung zwischen Innsbruck und Lienz auf die Tagesordnung - mehr dazu in Opposition fordert erneut Direkt-Zugverbindung. „Im Rahmen des Dreier-Landtages stimmen ÖVP und Grüne heute der Errichtung einer direkten und umstiegfreien Zugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck in Form eines Abänderungsantrages zu“, erklärte die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ). „Ich freue mich sehr, dass nun offenbar Vernunft eingekehrt ist und diese für Osttirol so zentrale Frage im Sinne der Bevölkerung gelöst werden kann. Bedanken möchte ich mich diesbezüglich für die politische Unterstützung aus Südtirol“, so Blanik. „Was heute beschlossen wird, muss nun möglichst rasch umgesetzt werden. Darauf werde ich pochen“, kündigte die Osttiroler Landtagsabgeordnete an.

Ähnlich reagiert die Liste Fritz in einer Aussendung. „Die von ÖVP, Grünen und SVP gewünschten Abänderungen betreffen zwei Punkte, so soll die umsteigefreie Zugverbindung in das bestehende Zugnetz eingebunden sein und sie soll wirtschfatlich Sinn machen. Wenn echter politischer Wille vorhanden ist, kann eine umsteigefreie Zugverbindungen wohl nicht an diesen zwei Punkten scheitern“, sagte Andrea Haselwanter-Schneider, Klubobfrau der Liste Fritz.