Tiroler Kurden bangen mit Vertriebenen

Die Nachrichten von der syrisch-türkischen Grenze und vom Vorrücken der Terrormiliz IS beobachten auch viele Kurden in Tirol genau. Sie bangen mit Betroffenen und Vertriebenen. Als Zeichen des Protests traten am Mittwoch in Innsbuck vier Kurden in den Hungerstreik.

Nachrichten aus der alten Heimat verfolgt diese Gruppe in einem Kulturverein in Innsbruck, in dem auch viele Kurden sind, derzeit mit besonderem Interesse. Mit Verzweiflung, Wut und Betroffenheit reagieren sie auf die Meldungen aus der umkämpften Region. „All die Kurden, die diese Geschehnisse in Kobane mitverfolgen sind sehr erschrocken und verspüren ein tiefes Beileid“, meinte etwa Abbas Özkan, Obmann des Kultur- und Integrationsverein.

Kurden in Innsbruck

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Kurden in Innsbruck studieren die Berichte aus der Region

Erbitterte Kämpfe um Kobane

Um die kurdische Stadt Kobane an der syrisch-türkischen Grenze tobt seit Tagen ein erbitterter Kampf. Meter für Meter rückt die IS-Terrormiliz vor. Die Luftschläge der internationalen Koalition mit den USA zeigen zumindest noch nicht die erhoffte Wirkung. 200.000 Kurden sind auf der Flucht - mehr dazu in Erbittere Kämpfe in Kobane (news.ORF.at)

Kurdendemo

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Demo am Mittwoch vor dem Landestheater

Flüchtlinge sollen aufgenommen werden

Die Tiroler Kurden fordern, dass Treiben der IS gestoppt wird und dass kurdische Flüchtlinge in Österreich aufgenommen werden. Mehrere Organisationen haben sich deshalb zusammengeschlossen. Angesichts der verzweifelten Lage gehen auch die in Tirol lebenden Kurden auf die Straße, um auf die dramatische Lage hinzuweisen. Dabei greifen sie auch zu drastischen Mitteln. Mittwochabend stellten sie ein Zelt vor dem Landesmuseum in Innsbruck auf, wo vier Menschen in den Hungerstreik getreten sind.

Stand mit Kurden im Hungerstreik

zeitungsfoto.at

Die Hungerstreikenden vor dem Landesmuseum.