Magere Kastanienernte in Südtirol
Viele Kastanienbäume sind um die 200 Jahre alt, wie in Feldthurns. Um eine gute Ernte zu erzielen, sei es zu wenig, sie nicht einfach nur weiter wachsen zu lassen. Die Pflanze sei empfindlich, wie der Bauer Norbert Blasbichler erklärt. So würden gesunde Bäume etwa weniger von Krankheiten oder Schädlingen befallen.
Aufforstungen notwendig
Viele der Kastanienhaine wurden aber in den letzten Jahren kaum gepflegt. Blasbichler ist einer der Bauern, die das Potential von Kastanien erkannt haben. „Der Vorteil ist, dass man mit relativ wenig Kapital und wenig Risiko gute Früchte ernten kann“, sagt er. Aufforstungen auf guten Standorten seien nötig, um auch bei schlechten Wetterverhältnissen den Bäumen optimale Bedingungen für das Reifen der Früchte zu geben.
ORF
Dennoch würden viele Kastanienbäume nicht gepflegt. In Obst und Weinbau wird viel mehr Geld investiert. „Die Problematik ist, dass auf den Höfen immer weniger Leute sind. Das heißt, dass die Arbeiten, die gemacht werden müssen, mit Maschinen gemacht werden. Wenn heute ein Bauer in einen Stall oder Obstanlagen investiert, dann wird er dort arbeiten und die Kastanie ein bisschen vergessen“, meint Blasbichler.
Damit die Kastanie nicht nur beim Törggelen als Spezialität sondern auch als Kulturgut geschätzt wird, wird am Eisacktaler Keschtnweg versucht, die Wanderer auf ihre Geschichte aufmerksam zu machen.