Anrainer laufen gegen Flutlicht Sturm
Für rund 1,7 Millionen Euro will die Stadt Innsbruck die abgewirtschaftete Sportanlage in der Reichenau aufpäppeln und erweitern. Der Beschluss des Stadtsenats liegt bereits vor. Geplant sind ein Kunstrasen sowie eine Flutlichtanlage. Damit wäre der Fußballplatz auch ÖFB-tauglich, so Sportstadtrat Christoph Kaufmann.
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Für die betroffenen Anrainer ist das zu viel des Guten. Die einen oder anderen haben schon jetzt ihre liebe Not mit der aktuellen Situation. „Bisher hatten wir wenigstens im Winter eine Fußballpause, mit dem Kunstrasen wird das ganze Jahr über gespielt“, ärgert sich etwa eine Betroffene. „Das Thema Flutlicht war in der Reichenau immer tabu. Bei einer Begehung vor einigen Jahren bekräftigte dies die mittlerweile verstorbene Bürgermeisterin Hilde Zach unmissverständlich“, erinnerte der Leiter der Bürgerinitiative Gegenflutlicht.at, Leo Pertl, an alte politische Versprechen. Das könnten maximal Verwendungszusagen gewesen sein, entgegnet der Sport-Stadtrat.
Flutlicht ist nicht zu unterschätzen
Die Bewohner sehen bereits geschaffene Fakten seitens der Stadt. Hier warnte beispielsweise die Umweltanwaltschaft, die sich seit Jahren mit dem Thema Licht und seine Beeinträchtigungen auf den Menschen beschäftigt. Das Thema dürfe nicht unterschätzt werden, so der Tiroler Landesumweltanwalt Johannes Kostenzer. Wenn ein Projekt mehr Fragen aufwerfe, als es Lösungen für die Anrainer gebe, dann könne es sich in die Länge ziehen, sagte er und riet zu einer guten Planung.
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Stadtrat hofft auf Kompromiss
Christoph Kaufmann hofft auf einen Kompromiss mit den Anrainern. Am 2. Oktober will die Stadt die betroffenen Reichenauer über das bereits beschlossene Projekt informieren. Die Anwohner haben übrigens derzeit rechtlich keine Möglichkeit, sich gegen das Projekt zu wehren.