Kalkkögel-Tunnel: ÖVP und Grüne skeptisch

Einen Tunnel durch die Kalkkögel statt einer Seilbahn über die Kalkkögel schlägt eine Gruppe rund um den Seefelder Architekten Michael Prachensky vor. Durch den vier Kilometer langen Tunnel könnte eine Bahn verkehren. Die Regierungsparteien zeigen sich skeptisch.

Das Alternativprojekt müsse in erster Linie den Betreibern schmackhaft gemacht werden, sagt ÖVP-Klubchef Jakob Wolf. Die Projektwerber hätten sich zur Machbarkeit aber bereits skeptisch geäußert, gibt Wolf zu bedenken. Die ÖVP befürwortet ja die Seilbahnverbindung und sucht nach einer Landtagsmehrheit dafür ohne den Regierungspartner Grüne.

Für Gebi Mair, Klubchef der Grünen, ist eine unterirdische Verbindung wenn überhaupt nur dann denkbar, wenn das Ruhegebiet durch diese nicht berührt werde. Öffentliche Gelder für welche Verbindung auch immer zwischen Axamer Lizum und Schlick lehnt Mair weiterhin grundsätzlich ab.

U-Bahn gleitet auf Luftfilm

„Durchschlag statt Brückenschlag“, so lautet das Konzept, das allen politischen Querelen rund um die Verbindung der Axamer Lizum und der Schlick ausweichen soll. Ein Mikrotunnel, der ein Zehntel des Querschnitts des Brennerbasistunnels hätte, könnte eine lautlose U-Bahn durch das Gebirge führen, ohne das Ruhegebiet zu stören. Es könnten pro Stunde mehr als 2.000 Personen transportiert werden. Das Konzept basiert auf einzelnen Gondelwagen, welche lautlos auf einem Luftfilm gleiten und von asynchronen Linearmotoren angetrieben werden.

Skizze des Tunnels durch die Kalkkögel

Prachensky

Plan der Bahn von der Schlicker Alm (links unten) zum Hoadl (rechts oben): Rot die Trasse, gelb die Projektion an der Geländeoberfläche

Tunnel mit Erlebnischarakter

Die Bahn, so sind die Projektbetreiber rund um Michael Prachensky überzeugt, böte einen echten Erlebnischarakter und könnte zudem ganzjährig betrieben werden. Sie führt gewunden durch den Berg, um so allen geologischen Hindernissen auszuweichen, direkt von der Schlicker Alm auf den Hoadl.

Kristen Images

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Michael Prachensky

Entlang der Strecke könnte man in Kavernen ebenfalls Attraktionen anbieten. Prachenksy sagt, man könne die Tradition der Bergwerke wieder aufnehmen, also ein Erlebnismuseum. Unter dem Begriff „Haus der Alpen“ könne man alles Mögliche hineinbringen, der Fantasie seien keine Grenzen gesetzt, das gehe von jugendlichen Sporteinrichtungen bis zu Ausstellungen oder technischen Bereichen. „Es muss eine Attraktion sein, die noch niemand hat.“

Gipfel des Hoadl

Hermann Hammer

Der Hoadl sollte der nördliche Endpunkt der Bahn sein.

Die Gesamtkosten werden auf 90 Millionen Euro und die Bauzeit auf ein Jahr geschätzt. Nach der Vorstellung am Montag soll auch das Gespräch mit dem Projektbetreiber des Brückenschlages, der Firma Fröschl, und politisch Verantwortlichen gesucht werden.

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