10.000 Demenzkranke in Tirol

Am Sonntag ist Welt-Alzheimer-Tag. Rund 10.000 Menschen sind allein in Tirol von Demenz betroffen. Doch nicht nur die Patienten leiden unter dieser Krankheit. Auch die Angehörigen stoßen bei der Betreuung oft an ihre persönlichen Grenzen.

Alzheimer ist eine Form der Demenz. Etwa 80 Prozent aller Demenzkranken werden im Kreise der Familie betreut, das ist eine Aufgabe, die für pflegende Angehörige manchmal über die eigenen Kräfte geht, erklärt Gertrud Geisler-Devich von VAGET, einem Verein, der zum Beispiel eine mobile psychiatrische Pflege anbietet.

Demenz stellt vor große Herausforderungen

Die großen Herausforderungen seien die schwer bis gar nicht voraussehbaren Verläufe der Krankheit, die Persönlichkeitsveränderungen der Betroffenen, die soziale Isolation, die durch Langzeitpflege entstehe, die oft schwierigen Symptome der Krankheit wie die Umkehr von Tag und Nacht, Aggression und die Gefahr, dass Angehörige aufgrund von Überlastung selbst krank werden.

Hinzu komme natürlich auch die finanzielle Belastung für die Angehörigen, sagt Geisler-Devich. Wer das erkrankte Familienmitglied trotz allem nicht in ein Pflegeheim bringen will, der könne in vielerlei Hinsicht Unterstützung finden.

VAGET: Mehrere Angebote unter einem Dach

VAGET sei ein Überbegriff unter dem sich einige Angebote für psychisch kranke und demenzkranke Menschen unter einem Dach befänden. Man biete von den Bezirken Kitzbühel bis Imst mobile, psychiatrische Pflege an und man habe in Innsbruck ein Tagestherapiezentrum, dass sich speziell für ältere demenzkranke Menschen entwickelt habe. Zusätzlich gebe es noch eine Gruppe, wo sich pflegende Angehörige zum Austausch treffen, sagt Gertrud Geisler-Devich. Demenz sei außerdem vor allem noch in den ländlichen Gebieten ein großes Tabuthema.