Säureaustritt am Bahnhof Brenner

Ein Säureaustritt bei einem italienischen Kesselwaggon am Bahnhof Brenner hat in der Nacht auf Dienstag für Behinderungen gesorgt. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bahnhof Brenner evakuiert und die Brennerstraße gesperrt. In letzter Zeit kam es am Brenner wieder immer zu Problemen mit defekten Waggons.

Die Sperre dauerte laut Polizei von etwa Montag 19.00 Uhr bis Dienstag 2.00 Uhr. Autofahrer wurden über die Brennerautobahn umgeleitet. Seit 2.00 Uhr sind Bahnhof, Straße und auch die Bahnverbindung wieder offen, so die Polizei. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei Brenner niemand. Die Acrylsäure sei über ein Ventil aus dem Waggon ausgetreten.

Feuerwehrleute mit Schutzanzug bei Säureaustritt am Brenner

Feuerwehr Brenner

Feuerwehrleute beim Einsatz am Bahnhof Brenner

Säure im Erdreich versickert

Bezirksfeuerwehrinspektor Alois Sparber sagte am Dienstag gegenüber stol.it, es sei eine ganze Menge dieser giftigen Substanz ausgetreten und im Erdreich versickert. Nach dem Abdichten sei nur mehr ein wasserhahn-dicker Strahl geronnen. Der undichte Waggon soll laut Sparber insgesamt 25.000 Kilogramm Acrylsäure enthalten haben.

Einige Züge betroffen

Auch einige Züge zwischen Tirol und Italien waren von der Sperre betroffen, es wurde für die Dauer der Sperre auf dem Abschnitt Steinach-Brenner ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Regionalexpresszug von Innsbruck nach Meran am Dienstagmorgen fiel aus, weil die Garnitur am Montagabend nicht mehr nach Tirol fahren konnte.

Grüne fordern eigene Eingreiftruppe

Am Brenner ist es in jüngster Zeit immer wieder zu Problemen mit defekten Waggons gekommen. Allein Wipptaler Feuerwehren waren deshalb in den letzten zwei Monaten sieben mal am Brenner im Einsatz. Die Grüne Fraktion im Südtiroler Landtag forderte am Dienstag, dass der Bahnbetreiber eine eigene Eingreiftruppe am Brenner in Bereitschaft halten müsse, um das Risiko nicht auf Feuerwehren und Anrainer abzuwälzen.

Für Oktober ist ein Treffen mit Vertretern von Regierung, Eisenbahn, Polizei und Feuerwehr geplant. Dabei soll besprochen werden, was gegen derartige Unfälle getan werden kann.