Preis für Videowegweiser für Flüchtlinge

Der Innsbrucker Verein Plattform Rechtsberatung ist für einen Videowegweiser für Flüchtlinge ausgezeichnet worden. Mit dem Preis „Orte des Respekts“ werden jährlich Menschen und Vereine ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich für ein besseres Zusammenleben engagieren.

Asylgesetz, Niederlassungs-, Aufenthalts-, Fremdenpolizei- und Grundversorgungsgesetz: Die Rechtsmaterien, mit der sich ein Asylwerber in Österreich auseinandersetzen muss, sind nur schwer zu durchschauen, so Katharina Lang von der Plattform Rechtsberatung.

„Flüchtlinge sind in einem Abhängigkeitsverhältnis. Sie sind abhängig von Beratern, von Dolmetschern, sind abhängig von den Geldern, die sie bekommen. Wir wollten ein Tool kreieren das den Flüchtlingen ermöglicht, sich in ihrer Muttersprache über das Gesetz zu informieren.“

Komplizierter Weg vereinfacht dargestellt

Mit einfachen selbst gezeichneten Graphiken zeigt der Videowegweiser den komplizierten Weg durch das österreichische Asylverfahren. Der Wegweiser ist in mehreren Sprachen neben Deutsch auch in Englisch, Somali, Russisch und Arabisch abgefasst. Der Wegweiser informiert u. a. über Einreisemöglichkeiten und klärt die Frage, wie man einen Asylantrag stellt.

Videowegweiser

ORF

Screenshot-Ausschnitt aus dem Videowegweiser, der derzeit überarbeitet wird

Der Verein Plattform Rechtsberatung besteht aus ehrenamtlichen Mitarbeitern. Ziel ist es, vor allem ein besseres Verständnis für die Situation von Flüchtlingen in Österreich zu erreichen. „Menschen auf der Flucht sollen rechtlich und gesellschaftlich gleichbehandelt werden. Es gehört dazu, dass die Mehrheitsgesellschaft versucht, die Vorurteile abzubauen und man Gemeinsamkeiten erkennt“, so Lang.

Hunderttausende Zugriffe auf Video

Der Preis sei eine große Wertschätzung. Es habe schon viel positives Feedback gegeben und Hunderttausende Zugriffe auf das Video im Internet gegeben, sagte Lang: „Wir wissen, dass das Video an Universitäten und Fachhochschulen sowie an Schulen zur Aufklärung verwendet wurde. Wobei der Fokus natürlich bei Menschen auf der Flucht liegt.“ Derzeit wird der Videowegweiser überarbeitet, denn am 1. Jänner 2014 hat sich das Asylgesetz geändert.

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